Es gibt Orte in der Hauptstadt, da gibt es immer wieder Stress. Doch nicht jeder Polizeieinsatz endet mit einer Festnahme. Oft sind es nervige Störenfriede, die die öffentliche Sicherheit gefährden. So kommt es, dass die Berliner Polizei viele tausend Platzverweise gegen Verdächtige an sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten ausspricht.
Allein im Görlitzer Park und dem angrenzenden Wrangelkiez wurden im vergangenen Jahr 2772 Platzverweise angeordnet, wie aus einer Antwort des Senats auf einen Linken-Anfrage hervorgeht. Im Vorjahr waren es sogar knapp 2900 Platzverweise. Das waren im Schnitt fast acht Verweise pro Tag.
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Die Polizei kann diesen Platzverweis als vorübergehende Maßnahme erteilen, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder öffentliche Ordnung abzuwehren. Die betroffene Person muss dann den Ort vorübergehend verlassen. An bestimmten Orten mit viel Kriminalität greift die Polizei zu dem Mittel vor allem gegen Kleinkriminelle wie Drogenhändler oder Taschendiebe. In einem als kriminalitätsbelasteten Ort definierten Bereich darf die Polizei auch ohne besonderen Anlass Menschen kontrollieren. Früher gab es bis 19 dieser Orte in Berlin, derzeit sind es 7.
Viele Einsätze am Kottbusser Tor
Auch am Kottbusser Tor in Kreuzberg gab es zahlreiche Platzverweise, im vergangenen Jahr rund 1700 und 2020 rund 1150. An der Warschauer Brücke waren es 754 (2021) und 1242 (2020). An der Hermannstraße und dem Bahnhof Neukölln gab es eine ähnliche Größenordnung: 823 (2021) und 781 (2020), ebenso wie rings um den Hermannplatz mit knapp 1000 (2021) und 1172 (2020) Verweisen.
Die Polizei verstärkte in den vergangenen zehn Jahren ihre Kontrollen besonders auf dem Alexanderplatz, im Görlitzer Park, am Kottbusser Tor und in Neukölln.