Berlin: Sechs Anzeichen, dass es Frühling wird
Die Tage werden länger, die Sonne scheint, Restaurants öffnen ihre Terrassen: An diesem Sonntag beginnt kalendarisch die neue Jahreszeit.

Wetterprognose: Sonntag purer Sonnenschein und keine Wolken
Mit Temperaturen bis zu 14 Grad macht sich der Frühling am Wochenende bemerkbar. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit „so gut wie gar keinen Wolken“ und purem Sonnenschein für Sonntag. Auch am Samstag zeigt sich demnach die Sonne bei Höchstwerten zwischen 10 und 13 Grad. Die Temperaturen tagsüber sollten aber nicht täuschen: In der Nacht zum Sonntag kann es sich laut DWD in Bodennähe auf bis zu minus sieben Grad abkühlen. Außerdem: Weil es im März bislang wenig geregnet hat, ist der Monat vergleichsweise zu trocken.
„Ausgehungert vom langen Winter“ - Außengastro geht wieder los
Ob Kaffee, Pizza oder das Feierabendbier: Bei Sonnenschein wollen viele Menschen in Berlin und Brandenburg wieder an der frischen Luft sitzen. Viele Restaurants und Cafés haben Tische und Stühle daher nach draußen gestellt. „Wir werden bei den ersten Sonnenstrahlen gleichsam überrollt“, erzählt ein Mitarbeiter des Biergartens „Schleusenkrug“ im Tiergarten. „Das liegt daran, dass die Menschen völlig ausgehungert sind vom langen Winter.“ Einen „Stichtag“ für den Saisonstart gibt es laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Berlin mittlerweile nicht mehr. Die Außengastronomie starte, sobald es das Wetter zulasse.
Schiffe und Ausflugsdampfer tuckern bald wieder auf der Spree
Viele Ausflugsschiffe, Boote und Dampfer sind ab Ende März oder ab Ostern wieder häufiger auf der Spree rund um das Regierungsviertel und die Museumsinsel zu sehen. Bei den Reedereien laufen die Vorbereitungen teils schon auf Hochtouren – die Schiffe werden geputzt, poliert oder auch mit Farbe ausgebessert, bevor die Gäste an Bord dürfen. „Die Erwartungen sind auf jeden Fall besser als 2020 und 2021. Wir haben keinen Lockdown mehr und hoffentlich an Ostern schönes Wetter“, sagt Rainer Klopitzke, Geschäftsführer der Exclusiv Yachtcharter und Schifffahrtsgesellschaft in Berlin. Bei ihm startet die Saison am 25. März.
Mehr Freizeitangebote im Freien
Vermieter von Flößen in Berlin und Potsdam verzeichnen ein gestiegenes Interesse an ihren Flößen. Für das gesamte Jahr gebe es schon mehr als 190 Buchungen, heißt es von „Floß & Los“ am Müggelsee. Vor allem die Wochenenden seien gefragt. „Die Menschen drängt es nach draußen“, berichtet Ole Bemmann von „Huckleberrys Tour“ in Potsdam, wo die Saison am 25. März startet. Er verzeichne derzeit 50 Prozent mehr Buchungen als zum gleichen Zeitpunkt in den beiden vergangenen Jahren. Auch die Segler in Brandenburg erwarten weiteren Zulauf: „Da viele Menschen nicht ins Ausland reisen, ist der Bedarf da“, schildert der Vorsitzende des Verbands Brandenburger Segler, Karl-Heinz Hegenbart. Viele Segelvereine in Brandenburg hätten in den vergangenen beiden Corona-Jahren Zuwachs an Mitgliedern verzeichnet.
Jungtiere im Zoo trauen sich nach draußen
Frühlingsgefühle im Tierreich: Im Berliner Zoo zeigt sich der Nachwuchs, zum Beispiel ein vier bis fünf Monate altes Kängurubaby der Parmakängurus, das ab und zu aus dem Beutel schaut. Auch der im Dezember geborene Wasserbüffel Sophie erlebt laut Zoo-Angaben seinen ersten Berliner Frühling. Auf dem Gelände blühen Hyazinthen, Krokusse, Schneeglöckchen und Märzbecher. Angesichts der guten Wetteraussichten rechnet der Zoo mit vielen Besuchern am Wochenende und empfiehlt, Tickets vorab online zu buchen. In geschlossenen Häusern gibt es im Zoo weiter eine FFP2-Maskenpflicht.
Frühlingsblüher im Park Sanssouci und anderen Grünanlagen
Im Park Sanssouci zeigt sich der Frühling in gelb, blau und weiß: tausendfach blühen Krokusse. Später folgen Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und Kaiserkronen. 100.000 Zwiebeln wurden in den Anlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten im Herbst in den Boden gesetzt. In der Parkgärtnerei Sanssouci werden derzeit auch für die Parks Babelsberg, Glienicke und Rheinsberg 150.000 Frühjahrsblüher vorgezogen. Im Garten von Schloss Charlottenburg können sich Besucher an 45 Arten und Sorten erfreuen. Auch in Beelitz grünt es immer mehr: Dort läuft der Countdown für die Landesgartenschau, die am 14. April öffnet. Es wurden bereits 1,5 Millionen Zwiebeln von Tulpen und Narzissen gesetzt. Demnächst kommen noch Ranunkeln, Pantoffelblumen, Hornveilchen, Stiefmütterchen und Goldlack an ihren Platz.
