Flughafen BER: Keine Abflüge am Montag wegen Warnstreiks
Etwa 27.000 Fluggäste am BER müssen sich am Montag auf massive Flugausfälle einstellen: Verdi hat zu einem Warnstreik aufgerufen.

Am Flughafen Berlin-Brandenburg wird es am Montag für Reisende zu erheblichen Einschränkungen kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal zu Warnstreiks ab 3.30 Uhr aufgerufen. Diese sollten über den ganzen Tag gehen und um 24 Uhr enden. Nach Angaben des Airports gibt es deshalb am Montag keine regulären Abflüge. Rund 200 Starts und etwa 27.000 Passagiere sind nach Angaben eines Flughafensprechers betroffen. Viele Airlines strichen auch ihre Flüge zum Flughafen BER. Der Flughafen geht davon aus, dass etwa ein Drittel der rund 200 geplanten Landungen ausfällt.
Die Gewerkschaft Verdi hatte für diesen Montag zu dem Warnstreik am BER aufgerufen. Ebenfalls zu Streiks kommen wird es an den Airports in Hannover, Bremen und Hamburg. Nach Angaben der Gewerkschaft werden sich die Streikenden in Berlin am Montag ab 8 Uhr vor dem BER-Terminal auf dem Willy-Brandt-Platz versammeln. Ab 9.30 Uhr soll dort eine Kundgebung abgehalten werden. Verdi rechnet mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Aufgrund des Warnstreiks der Beschäftigten an den Sicherheitskontrollen werden am Montag, 13.03. am BER keine gewerblichen Abflüge stattfinden. Passagiere auf Flügen, die am Mo. vom BER starten/abfliegen sollen,werden gebeten,sich bei ihrer Airlines zum Flugstatus zu informieren. pic.twitter.com/LOncMR1tSo
— BER – Berlin Brandenburg Airport (@berlinairport) March 11, 2023
Am Hamburger Flughafen hatte der Warnstreik bereits am Sonntagabend begonnen. „Der Streik ist pünktlich losgegangen“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe der Deutschen Presse-Agentur. Für Montag sind nach Angaben des Flughafens alle 123 ursprünglich geplanten Starts abgesagt und auch mindestens 50 der ursprünglich 121 vorgesehenen Landungen in Hamburg.
Flugausfälle: Deshalb ist kein Check-In möglich
Fluggästen riet der Airport, sich über ihren Flugstatus auf dem Laufenden zu halten und gegebenenfalls Kontakt zur Airline oder dem Reiseveranstalter aufzunehmen. Aufgrund des Warnstreiks ist am Montagabend zudem kein Vorabend-Check-In für Flüge am Dienstag möglich. Von Streichungen betroffene Passagiere bat der Flughafen, nicht zum Flughafen zu kommen.
Hintergrund des Warnstreiks sind die bislang erfolglosen Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem BDLS in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erreichen.
Verdi fordert bessere Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten
Die Gewerkschaft fordert für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde über eine Erhöhung immer wieder verhandelt, betonte Verdi. Zuletzt sei Anfang 2019 vereinbart worden, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden laut Verdi im Januar aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt. Wegen der Pandemie seien die Verhandlungen vom BDLS nicht weitergeführt worden.
Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der Gewerkschaft zufolge der BDLS bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt.
