Berlin-China sieht eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen Corona-Fall. Wie staatliche Medien berichteten, habe sich in der ostchinesischen Stadt Tianjin ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert. Tests hätten danach Virus-Spuren an der Verpackung einer gefrorenen Schweinshaxe ergeben, die zunächst aus Bremen nach Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei.
Acht Menschen, mit denen der Arbeiter zuvor engen Kontakt hatte, wurden laut der staatlichen Zeitung „Global Times“ vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Tianjin sei zudem in den „Kriegsmodus“ übergegangen, womit in der Regel gemeint ist, dass strenge Kontrollen greifen.
Ein Sprecher von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte: „Nach jetzigem Kenntnisstand ist eine deutsche Schweinshaxe als Grund für einen Coronafall in China unwahrscheinlich.“ Er verwies auf Erkenntnisse des Bundesinstituts für Risikobewertung, wonach keine Infektionen mit dem Coronavirus über den Verzehr von Fleisch oder den Kontakt mit Oberflächen bekannt seien. China hatte am 12. September einen Importstopp für Schweinefleisch aus Deutschland beschlossen, allerdings im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest.
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Seit Monaten gibt es in China der Regierung zufolge kaum noch neue Infektionen, so dass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeit wieder normalisieren. Zwar gelten große Teile des Landes als „coronafrei“, allerdings kommt es immer wieder zu kleineren lokalen Ausbrüchen, die mit strengen Maßnahmen wie Lockdowns und Massentests bekämpft werden. China hat schon mehrfach gefrorene Lebensmittel oder deren Verpackungen, die aus dem Ausland importiert wurden, für Infektionen verantwortlich gemacht.