Berlinale verleiht den Goldenen und die Silbernen Bären

Im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz wurden am Abend bei einer festlichen Gala die Preise der 73. Internationalen Filmfestspiele vergeben.

Moderatorin Hadnet Tesfai überreicht Nicolas Philibert, Regisseur des Dokumentarfilms „Sur l'Adamant (On the Adamant)“, den Goldenen Bären für den Besten Film. 
Moderatorin Hadnet Tesfai überreicht Nicolas Philibert, Regisseur des Dokumentarfilms „Sur l'Adamant (On the Adamant)“, den Goldenen Bären für den Besten Film. Monika Skolimowska/dpa

Am Samstagabend erreichte die Berlinale ihren glanzvollen Höhepunkt: Die Jury unter Vorsitz von US-Star Kristen Stewart vergab den Goldenen und die sieben Silbernen Bären. Das sind die Preisträger:

Goldener Bär für Nicolas Philibert

Den Goldenen Bären für den Besten Film vergab das Gremium unter Leitung der US-Schauspielerin Kristen Stewart an den Wettbewerbsbeitrag „Sur l'Adamant (On the Adamant)“ des französischen Dokumentarfilmers Nicolas Philibert. Der Film erzählt die Geschichte einer schwimmenden Tagesklinik in Paris, wo Menschen mit psychischen Problemen betreut werden.

„Roter Himmel“ gewinnt Großen Preis der Jury

Der Silberne Bär „Großer Preis der Jury“ ging beim Abschlussabend im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz an den Streifen „Roter Himmel“ des deutschen Regisseurs Christian Petzold. Petzolds Film erzählt von vier jungen Menschen, die ihren Sommer an der Ostsee verbringen und dort von Waldbränden bedroht werden. Der 62-Jährige hat auch Filme wie „Undine“, „Transit“ und „Barbara“ gedreht.

„Mal Viver“ gewinnt den Preis der Jury

Das Psychodrama „Mal Viver“ des portugiesischen Regisseurs João Canijo gewann den Preis der Jury. Der Film erzählt von mehreren Frauen, die ein altes Hotel betreiben, und ihren Beziehungen zueinander.

Regiepreis geht an Philippe Garrel

Der französische Filmemacher Philippe Garrel hat den Silbernen Bären der Berlinale für die beste Regie gewonnen. Ausgezeichnet wurde er für seinen Film „Le grand chariot“, übersetzt „Der große Wagen“. Der Film erzählt die Geschichte einer Puppenspielerfamilie. Nach dem Tod des Vaters sind die erwachsenen Kinder mit der Frage konfrontiert, ob und in welcher Form sie die Tradition fortsetzen wollen.

Schauspielpreis der Berlinale geht an Sofía Otero

Die Nachwuchsschauspielerin Sofía Otero hat einen Silbernen Bären gewonnen. Sie wurde für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ausgezeichnet. Im Film „20 000 especies de abejas“ („20.000 Species of Bees“) spielt sie ein achtjähriges Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist. Auf der Bühne bedankte sie sich unter Tränen beim Filmteam und bei ihrer Familie.

Thea Ehre für beste Nebenrolle ausgezeichnet

Die österreichische Schauspielerin Thea Ehre hat einen Silbernen Bären gewonnen. Die Berlinale zeichnete sie für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle aus. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi „Bis ans Ende der Nacht“ eine Transfrau, die gemeinsam mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll.

Drehbuchpreis der Berlinale geht an Angela Schanelec

Die deutsche Filmemacherin Angela Schanelec wurde der Silberne Bär für das beste Drehbuch zugesprochen. Prämiert wurde sie für ihren Film „Music“, bei dem sie auch Regie geführt hatte. Der Film setzt sich in abstrakter Form mit dem Ödipus-Mythos auseinander. Schanelec nahm nicht persönlich an der Verleihung teil.

Kamerafrau Hélène Louvart gewinnt Silbernen Bären

Die französische Kamerafrau Hélène Louvart erhält den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung. Ausgezeichnet wird sie für ihre Arbeit am Film „Disco Boy“, wie die Jury am Samstagabend in Berlin bekanntgab. Der Film erzählt von einem jungen Mann (Franz Rogowski), der nach Frankreich flieht und sich der Fremdenlegion anschließt.