Gewaltausbruch im Columbiabad: Bademeister verbarrikadieren sich in Aussichtsturm

Elf Menschen werden verletzt. Die Polizei beschlagnahmt bei den Tätern ein Messer, einen Schlagstock und einen Baseballschläger.

Einsatzkräfte der Polizei stehen am Dienstag am Auto der Tatverdächtigen.
Einsatzkräfte der Polizei stehen am Dienstag am Auto der Tatverdächtigen.Morris Pudwell

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Badegästen und Badangestellten im Columbiabad in Berlin-Neukölln sind elf Menschen verletzt worden. Drei Männer (19, 23 und 24 Jahre alt) wurden als mögliche Tatverdächtige von der Polizei festgenommen. Sie stehen nach Angaben einer Polizeisprecherin „im Verdacht, gegen 19.30 Uhr in einem Neuköllner Freibad am Columbiadamm mehrere Personen verletzt zu haben“.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand sollen die Tatverdächtigen „gegen 18.30 Uhr zusammen mit einer Gruppe von insgesamt bis zu zwölf Personen wegen einer Schlägerei des Freibades verwiesen worden und danach, teils über die Umzäunung, teils über den Haupteingang in einer ähnlich großen Gruppenstärke zurückgekommen sein“.

Nach Zeugenangaben sollen die Männer dann „gezielt auf Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes des Freibades losgegangen und dabei mehrfach ein Reizstoffsprühgerät verwendet haben“. Alle Tatverdächtigen hätten „außerdem Schlagwerkzeuge mit sich geführt“.

Polizei beschlagnahmt Messer, Schlagstock und Baseballschläger

Drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes flüchteten sich daraufhin in den Aussichtsturm des Freibades und schlossen die Tür ab. Die Polizei weiter: „Daraufhin versuchten die Tatverdächtigen vergeblich, diese Tür einzuschlagen.“ Erst als die Polizei anrückte, flüchteten die Schläger in verschiedene Richtungen.

Bei dem neuerlichen Gewaltausbruch wurden insgesamt elf Personen im Alter von 15 bis 49 Jahren, darunter sechs Badegäste, vier Sicherheitsmitarbeiter und ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes durch den Einsatz des Reizstoffsprühgeräts verletzt.

Auch die Notfallrettung der Feuerwehr Berlin war am Dienstag am Columbiabad.
Auch die Notfallrettung der Feuerwehr Berlin war am Dienstag am Columbiabad.Morris Pudwell

Alle Täter wieder auf freiem Fuß

Die Polizeisprecherin: „Im Nahbereich des Tatorts konnten drei der Tatverdächtigen in einem Ford Ka aufgegriffen und festgenommen werden. Unter dem Beifahrersitz fanden die Polizistinnen und Polizisten einen Schlagstock, einen Baseballschläger im Kofferraum sowie bei dem 23-jährigen Fahrzeugführer ein Messer. Alle Gegenstände wurden beschlagnahmt.“

Betrunken war niemand. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab bei den drei Tatverdächtigen einen Wert von 0 Promille. Die Männer wurden in einen Polizeigewahrsam gebracht, dort erkennungsdienstlich behandelt und nach Übergabe an die Kriminalpolizei der Direktion 5 in Absprache mit dieser wieder entlassen. Jetzt wird wegen des besonders schweren Landfriedensbruchs ermittelt.