Berliner Clan-Chef verliert vor Gericht gegen Neuköllns Stadtrat Falko Liecke

Falko Liecke sinniert auf Instagram, ob ein Berliner Clan-Chef mit dem Raub im Grünen Gewölbe etwas zu tun hat. Dieser wehrte sich gegen Liecke und verlor.

Falko Liecke (CDU)
Falko Liecke (CDU)Paul Zinken/dpa

Der Chef eines bekannten Berliner Clans hat einen Gerichtsprozess gegen den Neuköllner Stadtrat Falko Liecke (CDU) verloren. Liecke darf weiter auf Instagram darüber sinnieren, ob er mit ihm beim Kaffee über die Beute aus dem Juwelen-Diebstahl in Dresden sprechen wollte, wie der Tagesspiegel berichtet.

Der zwölffache Vater hatte versucht, dem CDU-Politiker diese Aussage per Gerichtsbeschluss verbieten zu lassen. Nach einer ersten Beschwerde formulierte Liecke im Januar den Instagram-Post um, dass der Clan-Chef nicht in Verdacht gerät, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Jetzt steht dort: „Weder [...], noch einer seiner Söhne haben was mit dem Diebstahl aus dem ‚Grünen Gewölbe‘ zu tun. Ich habe mich gleichwohl seinerzeit gefragt, ob er, als er mich in das gelbe Haus in Neukölln zum Kaffee einlud, mit mir über die Rückgabe des Diebesgutes sprechen wollte?“

Raub im Grünen Gewölbe: Die ersten Verdächtigen haben gestanden

„Der Post in der geänderten Variante ist als zulässige Meinungsäußerung zu werten.“ Der Beschluss des Landgerichts Frankfurt am Main, der dem Tagesspiegel vorliegt, erging vor wenigen Tagen. Der Clan-Chef kann noch Rechtsmittel einlegen. Hintergrund der gerichtlichen Auseinandersetzung ist der Juwelenraub im Grünen Gewölbe in Dresden.

Zwei Männer waren am 25. November 2019 in das berühmte Museum eingedrungen, hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine geschlagen und mit Diamanten und Brillanten verzierte Schmuckstücke des 17. und 18. Jahrhunderts herausgerissen. Die Beute, laut Anklage mit einem Gesamtversicherungswert von mindestens 113,8 Millionen Euro, war zunächst verschwunden. Mitgliedern des Berliner Clans wird eine Beteiligung an dem Verbrechen vorgeworfen, die ersten Verdächtigen haben vor Gericht die Tat gestanden. Der Clan-Chef bestreitet eidesstattlich, mit dem Raub im Grünen Gewölbe in Dresden etwas zu tun zu haben.