Neuartiges Kondom gegen zu frühes Kommen: Berliner für Studie gesucht

Ein Berliner Studienzentrum sucht männliche Probanden, die an vorzeitiger Ejakulation leiden. Ein neuartiges Kondom mit Benzocain soll helfen.

Ein vorzeitiger Samenerguss kann zu Problemen in der Beziehung führen.
Ein vorzeitiger Samenerguss kann zu Problemen in der Beziehung führen.imago

Ein vorzeitiger Samenerguss ist kein Thema, über das Männer gerne reden. Dennoch sind Umfragen zufolge bis zu 40 Prozent aller Deutschen Männer davon betroffen. Etwa 4 Millionen deutsche Männer kommen beim Sex sogar regelmäßig früher als gewünscht. Der „Ejaculatio praecox“ kann zu Unzufriedenheit bei der Partnerin und damit zu Problemen in der Beziehung führen. Ein neuartiges Kondom soll jetzt Abhilfe schaffen. Für eine Studie sucht das Berliner Studienzentrum emovis dafür Probanden. Die Forscher teilen mit: „Die Studie widmet sich der Untersuchung eines neuartigen Naturkautschuklatex-Kondoms zur Vorbeugung einer gelegentlich vorzeitig einsetzenden Ejakulation.“

Gesucht werden „erwachsene, gesunde Männer, die sich in einer monogamen Beziehung mit einer Frau befinden und gelegentlich das Gefühl haben, beim gemeinsamen Geschlechtsverkehr zu schnell zu ejakulieren“, heißt es in der Beschreibung der Studie. Zwar diene das zu untersuchende Kondom in erster Linie „der sicheren Verhütung und der Vorbeugung sexuell übertragbarer Krankheiten“. Darüber hinaus soll es aber auch die Dauer bis zur Ejakulation beim Geschlechtsverkehr verlängern. Erzielt werden soll dieser Effekt durch Benzocain, einem Desensibilisierungsmittel für männliche Genitalien.

Penis wird leicht betäubt

Laut emovis enthält die Innenseite des Kondoms „eine Benzocain-Paste, die die Penisspitze – den empfindlichsten Bereich des Penis – vorübergehend leicht betäuben und dadurch die Ejakulation verzögern soll“. Und weiter: „Das zu prüfende Kondom soll in zwei Varianten – fünfprozentige Benzocain-Konzentration und dreiprozentige Benzocain-Konzentration – mit einem Standard-Naturkautschuklatex-Kondom hinsichtlich der Verlängerung der Dauer bis zur Ejakulation verglichen werden.“

Das zu prüfende Kondom soll dem Studienzentrum zufolge in zwei Varianten – eine fünfprozentige Benzocain-Konzentration und eine dreiprozentige Benzocain-Konzentration – mit einem Standard-Naturkautschuklatex-Kondom hinsichtlich der Verlängerung der Dauer bis zur Ejakulation verglichen werden.

Wie verläuft die Studie?
  • Zunächst gibt es eine vierwöchige Screening- und Baseline-Phase, in der sowohl der Proband als auch teilweise dessen Partnerin „gründlich auf alle Ein- und Ausschlusskriterien der Studie“ untersucht werden. Zudem wird die korrekte Anwendung einiger notwendiger Utensilien wie etwa Stoppuhr, Fragebögen und Tagebuch erklärt.
  • Während dieser vier Wochen muss die Dauer bis zum Einsetzen Ihrer Ejakulation mindestens viermal in dem Tagebuch dokumentiert werden.
  • Die eigentliche Untersuchungsphase gliedert sich in drei jeweils vierwöchige Unterphasen mit einem Zeitabstand von maximal sieben Tagen. Beim Studienzentrum heißt es dazu: „In jeder Unterphase benutzen Sie eines der drei Kondome und beurteilen dieses mindestens viermal mithilfe des Tagebuchs und der Fragebögen.“
  • Maximal sieben Tage nach der letzten Unterphase wird der Proband medizinisch untersucht.
  • Nach insgesamt maximal 19 Wochen endet die Studienteilnahme.

„Vermindertes Interesse am Geschlechtsverkehr“

Um als möglicher Proband infrage zu kommen, müssen sich „seit mindestens drei Monaten in einer stabilen, monogamen und sexuellen Beziehung mit einer Frau befinden“. Eine weitere Voraussetzung laut Studienzentrum: „Sie und Ihre Partnerin müssen regelmäßigen Geschlechtsverkehr miteinander haben, mindestens viermal über einen Zeitraum von vier Wochen und mindestens einmal pro Woche.“

Ausschlusskriterien sind etwa Alkohol- oder Drogensucht, Krankheiten wie Blutarmut, Diabetes, eine koronare Herzkrankheit, eine Erregungsleitungsstörung des Herzens, eine Lungenerkrankung oder eine Nieren- oder Lebererkrankung. Nicht teilnehmen können Männer, wenn „ihre Partnerin ein vermindertes Interesse am Geschlechtsverkehr oder andere Formen weiblicher sexueller Funktionsstörungen zeigt“.

Weitere Infos zu der Studie und den Teilnahmemöglichkeiten finden Sie hier.