Berliner Wettbüro-Mord: Erneut lebenslange Haft für Rocker

Mehr als acht Jahre nach den tödlichen Schüssen in einem Berliner Wettbüro ist ein Rocker erneut wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Der Berliner Landgericht verurteilte den 33-jährigen Rocker erneut zur lebenslanger Haft (Symbolbild).
Der Berliner Landgericht verurteilte den 33-jährigen Rocker erneut zur lebenslanger Haft (Symbolbild).dpa/Carsten Koall

Mehr als acht Jahre nach den tödlichen Schüssen in einem Berliner Wettbüro ist ein Rocker erneut wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Um eine mildere Strafe zu bekommen, hätte der 33-jährige Cenkay T. mehr zur Aufklärung der Tat beitragen müssen, begründete das Landgericht Berlin am Mittwoch seine Entscheidung. Es folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Das Gericht hatte sich nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) erneut mit dem Fall befassen und das Strafmaß überprüfen müssen.

So hatte T. zu Beginn des Ermittlungsverfahren bestimmte Aussagen gemacht. Die Richter machten der Sprecherin zufolge jedoch von dem ihnen zustehenden Ermessensspielraum Gebrauch und lehnten die Strafmilderung ab. Dies begründeten sie demnach damit, dass T. seine Aussagen im ersten Prozess 2019 nicht wiederholt hatte.

Mord im Wettbüro: Prozess dauerte fünf Jahre

Das Berliner Gericht hatte damals in zwei Urteilen acht Hells-Angels-Rocker wegen Mordes und einen neunten, den damaligen Anführer, wegen Anstiftung zum Mord zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Alle gingen beim Bundesgerichtshof (BGH) in Revision, bis auf T. scheiterten sie jedoch.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Bei dem inzwischen 33-Jährigen bestätigte der BGH zwar die Verurteilung wegen Mordes, hob das Urteil jedoch im Strafausspruch auf. Das Landgericht habe die Ablehnung einer Strafmilderung nicht fehlerfrei begründet, obwohl T. bei der Aufklärung geholfen habe, begründete der BGH seine Entscheidung. Eine andere Schwurgerichtskammer des Berliner Gerichts musste deshalb über die Strafe neu verhandeln.

Im Januar 2014 waren 13 teils vermummte Männer in ein Wettspielcafé marschiert. Der Mann an der Spitze feuerte im Hinterzimmer mit einer Pistole ohne Vorwarnung auf einen 26-Jährigen. Dieser starb noch im Café. Der Prozess gegen Beteiligte dauerte später rund fünf Jahre und gehörte bundesweit zu den spektakulärsten Rocker-Prozessen.