Berlins Ärztechef: Impfkapazität muss noch stark erweitert werden

Mobile Impfteams, Impfangebote an Bahnhöfen und in Stadien: So will Ärztepräsident Peter Bobbert die Impfkampagne wieder hochfahren.

Drei Corona-Impfspritzen liegen auf einem Impfpass (Symbolbild).
Drei Corona-Impfspritzen liegen auf einem Impfpass (Symbolbild).Imago/Christian Ohde

Berlin-Berlins Ärztepräsident Peter Bobbert fordert den schnellen Ausbau der Corona-Impfangebote. „Die Impfungen laufen gut, aber bei weitem noch nicht gut genug“, sagte Bobbert der Deutschen Presse-Agentur. Die Kapazität müsse stark erweitert werden. Ziel sei, bundesweit wie im Juni wieder auf rund 1,5 Millionen Impfungen pro Tag zu kommen – statt zuletzt auf rund eine halbe Million.

Konkret müssten alle Arztpraxen und Krankenhäuser in die Impfkampagne eingebunden werden, betonte der Ärztepräsident. Zusätzlich sollten mobile Impfteams ihren Einsatz in Pflegeheimen forcieren. Die Schwelle zur Impfung sollte niedrig sein. „Angebote in Bahnhöfen, am Flughafen, in Einkaufszentren oder in Stadien können hierbei für alle die Möglichkeit bieten, spontan ohne vorherige Terminvereinbarung eine Auffrischimpfung zu bekommen“, schlug Bobbert vor. Für die Angebote solle Personal aus dem gesamten Gesundheitswesen mobilisiert werden. Auch die Hilfe der Bundeswehr sollte verstärkt genutzt werden, meinte er.

Bobbert warb für Solidarität der Bürger mit den am meisten gefährdeten Gruppen. „Die richtig gewählte Impfreihenfolge zu Beginn des Jahres gilt nun erneut“, sagte er. „Ältere und gefährdete Menschen sollten jetzt zuerst die Booster-Impfung bekommen.“ Mit einem erweiterten Impfangebot sollten aber auch jene ab Dezember die Drittimpfung erhalten, die den Impfschutz ab Juni erworben hätten. Der 43-jährige Internist Bobbert ist seit Februar 2021 Präsident der Ärztekammer Berlin.