Berlins Justizsenator will Rechte lesbischer Eltern stärken
Laut Abstammungsrecht kann ein Kind derzeit keine zwei Mütter haben. Das hinke der gesellschaftlichen Realität hinterher, findet Justizsenator Dirk Behrendt.

Berlin-Berlins Justizsenator Dirk Behrendt hat angekündigt, die Rechte verheirateter lesbischer Paare mit Kind stärken zu wollen. Der Grünen-Politiker hat für die Sitzung des Senats am Dienstag einen entsprechenden Entschließungsantrag zur Reform des Abstammungsrechts vorbereitet, der in den Bundesrat eingebracht werden soll.
„Auch nach der Öffnung der Ehe werden lesbische Paare rechtlich weiterhin schlechter gestellt als verschiedengeschlechtliche Paare, auch wenn sie verheiratet sind“, erläuterte der Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung. „Wird ein Kind in einer Ehe geboren, hat es zwei Elternteile. Dieses selbstverständliche Recht wird verheirateten lesbischen Paaren verwehrt.“
Behrendt: Abstimmungsrecht muss geändert werden
Zwei Mütter zu haben, ist im Abstammungsrecht bisher nicht vorgesehen. Die Senatsverwaltung argumentiert, es bleibe hinter der gesellschaftlichen Realität zurück. „Kinder aus Zwei-Mütter-Familien haben einen Anspruch, mit zwei rechtlich anerkannten Elternteile aufzuwachsen“, sagte Behrendt. „Deshalb müssen wir die aktuellen gesetzlichen Regelungen zum Abstammungsrecht im Sinne des Kindeswohls ändern.“
