Beschäftigte protestieren gegen Karstadt-Schließungen in Berlin
Sechs von elf Warenhäusern in Berlin sollen geschlossen werden. Dagegen haben Mitarbeiter am Freitag demonstriert.
Berlin-Schätzungsweise 100 bis 300 Beschäftigte des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof und Gewerkschafter haben in Berlin gegen die dort geplanten Filialschließungen protestiert. „Unser Kiez braucht Galeria (...)“ oder „Wir sind der Herzschlag des Wedding“ stand am Freitag auf einigen Schildern der Demonstranten zu lesen.

Die Mitarbeiter hatten sich vor der Filiale auf der Müllerstraße im Stadtteil Wedding versammelt. Sie ist eines von sechs Hauptstadt-Warenhäusern, die das zur österreichischen Signa-Holding gehörende Unternehmen aufgrund der der finanziellen Folgen der Corona-Krise schließen will. Ebenfalls dichtmachen soll der Standort in Potsdam sowie eine Karstadt-Sports-Filiale in Berlin-Charlottenburg.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatten Anfang der Woche mit einem Brief zu den Vermietern der Standorte Kontakt aufgenommen. Sie hoffen, dass über eine Neuverhandlung der Mietverträge die Filialen wirtschaftlich entlastet und so gerettet werden können.
Von den geplanten Schließungen bei Karstadt-Kaufhof in Berlin könnten nach Gewerkschaftsangaben rund 1000 von etwa 2100 Beschäftigten betroffen sein. Davon arbeiteten 650 direkt in den Warenhäusern, die übrigen in integrierten Geschäften sowie Feinkostabteilungen und Reisebüros. In Brandenburg seien nach jetzigem Stand 210 von 400 Beschäftigten betroffen.