Besuchsverbot in Berliner Pflegeheimen mit Corona-Fällen

Es handelt sich um eine befristete Maßnahme, bis in den Einrichtungen ein ausreichender Impfschutz erreicht worden ist.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) (Archivbild)
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) (Archivbild)imago images/Metodi Popow

Berlin-Bewohner von Berliner Pflegeheimen dürfen vorerst generell keinen Besuch mehr empfangen, wenn in der Einrichtung mindestens ein Corona-Fall auftritt. Die zunächst bis 10. Februar befristete Maßnahme sei nötig, um eine zusätzliche „Sicherheitsstufe“ einzubauen, bis in den Einrichtungen ausreichender Impfschutz erreicht sei, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus.

„Wenn ein Infektionsfall da ist, muss erst mal Pause gemacht und geschaut werden, dass sich die Infektion nicht ausbreitet“, erläuterte sie. Schon jetzt sei das in den Pflegeheimen vielfach Praxis. Nunmehr werde das noch einmal einheitlich geregelt. „Natürlich gibt es Ausnahmen für Demenzkranke oder Sterbenskranke.“

Linke kritisiert Senatorin Kalayci

Die Linke kritisierte Kalaycis Vorgehen. „Das führt in fast allen Einrichtungen Berlins zur faktischen Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner“, erklärte die pflegepolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, Stefanie Fuchs. „Das ist für uns nicht akzeptabel.“

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In den vergangenen Wochen habe die Verantwortung für derartige Entscheidungen bei den bezirklichen Gesundheitsämtern gelegen und sei auf Grundlage der spezifischen Gegebenheiten vor Ort getroffen worden. „Dieser Weg war gut und praktikabel.“ Kalayci müsse die neue Regel zurücknehmen.

Die Sprecherin für Sozial- und Pflegepolitik der Grünen-Fraktion, Fatoş Topaç, sprach von einem „rigorosen Schritt, Einrichtungen komplett zu schließen“. Kalayci hielt dem entgegen, von einer Komplettschließung könne keine Rede sein. Im übrigen seien Berlin und Thüringen in der Corona-Krise die einzigen Bundesländer ohne generelles Besuchsverbot für Pflegeheime.