Wird die Körperpflege bald zum Luxus? Die Deutschen duschen im Durchschnitt sechs Minuten, wie es auf der Website vom Bund der Energieverbraucher heißt. Laut einer aktuellen INSA-Umfrage im Auftrag der Bild verkürzt mehr als jeder Zweite die Duschzeit inzwischen.
62 Prozent gaben an, mittlerweile kürzer und seltener zu duschen. Spitzenreiter im Wasser sparen ist dabei die Wählerschaft der Grünen, die mit 33 Prozent deutlich häufiger Einsparungen vornehmen. Anhänger der Linken und der AfD verkürzen die Duschzeit mit 28 beziehungsweise 29 Prozent am seltensten. Unter den anderen Wählergruppen liegt der Wert bei 9 bis 18 Prozent.35 Prozent der Befragten gaben an, das Duschverhalten nicht verändert zu haben.
Umfrageteilnehmer der niedrigen Einkommensgruppen sparen derzeit am meisten. Sie geben deutlich häufiger an, den Wasserverbrauch beim Duschen zu verringern, heißt es auf der Website der Bild.
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Eine verkürzte Duschzeit kann das Haushaltsbudget schonen
Die Dusche ist nach der Heizung der größte Energiefresser in deutschen Haushalten. Der Bund der Energieverbraucher berechnete 2017: „Wer elf Minuten duscht, braucht dafür 176 Liter Wasser und 6,1 kWh Energie. Dieser Rechnung liegt ein Duschkopf mit 16 Litern Durchfluss je Minute, eine Kaltwassertemperatur von 10 °C und eine Duschwassertemperatur von 40 °C zu Grunde. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh kostet das Vergnügen 1,83 Euro alleine für den Strom. Bei gaserwärmten Warmwasser nur 0,43 Euro. Bei einer Dusche täglich kostet das im ganzen Jahr 668 Euro an Stromkosten oder 157 Euro an Gaskosten.“
„Mittlerweile sind die Kosten für Energie allerdings gestiegen. Die Energiekosten für private Verbraucher haben aktuell einen historischen Höchstwert erreicht“, kommentiert Thorsten Storck, Energieexperte vom Vergleichsportal Verivox.
Das statistische Bundesamt teilte mit, dass importierte Energie über 129 Prozent teurer als im Vorjahresmonat sei. Im Inland erzeugte Energie hätte einen Preisanstieg von 68 Prozent erlebt. Daraus ergebe sich für den Verbraucher ein Kostenanstieg von mindestens 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Jeder Liter Wasser, der eingespart werden kann, wirkt sich demnach positiv auf das Haushaltsbudget aus.
