Berlin: Längere Wartezeiten beim Polizei-Notruf

Bis in Berlin jemand den Anruf annimmt, vergingen 2020 im Schnitt 17 Sekunden. In einem Fall dauerte es jedoch 13 Minuten.

Schild an einer Polizeiwache.
Schild an einer Polizeiwache.
imago images/Future Image/Christoph Hardt

Berlin-Wer in Berlin im Jahr 2020 den Polizei-Notruf gewählt hat, musste im Schnitt 17 Sekunden auf die Annahme des Anrufs warten. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamenatarische Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Marcel Luthe hervor (Stand: 9. Dezember). In den Jahren zuvor waren es zwischen neun und 16 Sekunden.

In einzelnen Fällen kommt es laut der Statistik zu deutlich längeren Wartezeiten von mehreren Minuten bis hin zu fast einer Viertelstunde: Im September etwa musste jemand 13 Minuten und 9 Sekunden ausharren. Das war laut der Auflistung die längste erfasste Wartezeit seit mindestens 2014. Bei der Feuerwehr war der Negativ-Rekord demnach 2017 mit mehr als 18 Minuten erreicht.

Bis 9. Dezember hat die Polizei rund 1,1 Millionen Notrufe angenommen. Bei der Feuerwehr waren es von Januar bis einschließlich November knapp 700.000, wobei Anrufer im Schnitt 23 Sekunden warten mussten. Das ist zwar weniger als im Vorjahr (25 Sekunden), aber mehr als in den Jahren zuvor (2014: 11 Sekunden).

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„Wer dringend medizinische Hilfe braucht, muss diese unverzüglich bekommen“, kommentierte Luthe. „Diese Selbstverständlichkeit scheint Rot-Rot-Grün innenpolitisch bereits zu überfordern, wenn die Bürger immer länger auf Hilfe warten müssen.“