Bizarres Plakat: So wirbt Russland um neue Soldaten

Mit einem Comic will das Verteidigungsministerium junge Menschen von der Arbeit in der Armee überzeugen. In den Zeichnungen enden Zivilisten als Alkoholiker.

Eine Soldatin der russischen Armee blickt durch ein Scharfschützenzielfernrohr, während sie und andere Soldaten eine Gruppe ausländischer Journalisten bewachen.
Eine Soldatin der russischen Armee blickt durch ein Scharfschützenzielfernrohr, während sie und andere Soldaten eine Gruppe ausländischer Journalisten bewachen.AP

Mit einem ungewöhnlichen Plakat will das russische Verteidigungsministerium junge Menschen für die Armee anwerben. Wie die Schweizer Tageszeitung Blick berichtete, zeigt das Plakat die Lebenswege zweier 17-jähriger Männer. Die Aussage: Wer sich für den Geheimdienst entscheidet, kann ein viel besseres Leben führen als ein Zivilist. Wer hingegen Zivilist bleibt, endet als Alkoholiker.

Der junge Mann, der sich gegen das Militär entscheidet, beginnt eine Ausbildung, die entweder drei oder fünf Jahre dauert. Er muss Studiengebühren bezahlen, lebt bei seinen Eltern oder hat ein Apartment gemietet. Mit 22 oder 25 Jahren hat er seine Ausbildung abgeschlossen und muss sich Arbeit suchen. Er zahlt Miete oder nimmt eine Hypothek für ein Haus auf.

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Mit 39 Jahren wird der Zivilist plakativ als übergewichtiger, kinderloser Alkoholiker mit nörgelnder Frau dargestellt, der noch 21 Jahre arbeiten muss, bis auch er pensioniert wird. In seinem bisherigen Arbeitsleben hat fast dreimal weniger verdient, als derjenige, der ins Militär ging.

Das Leben als Soldat wird hingegen wesentlich besser dargestellt. Mit 18 Jahren kommt der Jugendliche in die Armee. Mit 19 erhält er seinen ersten Vertrag, der ihm eine Wohnung und ein monatliches Einkommen sichert. Mit 25 hat er sechs Jahre gedient und durch dieses System sein eigenes Haus. Mit 39 Jahren wird der Soldat als glücklicher, fitter Familienvater gezeichnet. Er besitzt eine eigene Wohnung, bezieht eine Pension und kann sich aussuchen, ob er im Militär Karriere machen oder einen Job in der Regierung möchte.