Blitzeinschläge im Fernsehturm – weitere Gewitter rollen auf Berlin zu

In Berlin tobte in der Nacht ein heftiges Gewitter. Größere Schäden blieben aus. Andere Teile Deutschlands traf es stärker: In Sachsen wird ein Mann vermisst.

Dunkle Gewitterwolken hängen über dem Alexanderplatz (Archivbild). 
Dunkle Gewitterwolken hängen über dem Alexanderplatz (Archivbild). Imago/Hoch Zwei Stock/Angerer

Berlin-Bei dem heftigen Gewitter in der Nacht zu Mittwoch sind in Berlin größere Schäden ausgeblieben. Es habe keine besonderen Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen. Nachts ließen sich über dem Stadtgebiet aber zahlreiche spektakuläre Blitze beobachten. Fotos zeigten auch, wie ein Blitz in den Fernsehturm auf dem Alexanderplatz einschlägt. Das kommt häufig vor, weil der Turm mit 368 Metern das höchste Gebäude Berlins ist und Blitze den kurzen Weg zur Erde suchen.

Über Blitzableiter wird die Energie in den Erdboden geleitet, ohne dass es zu Schäden kommt. Für ganz Deutschland zählte der Blitz-Informationsdienst von Siemens im Jahr 2019 insgesamt 329.000 Blitze. Berlin kam in dem Jahr auf rund 1900 Blitze. Damit lag die Hauptstadt auf dem ersten Platz der Bundesländer.

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Auch am Mittwoch kann es in der Region zu einzelnen Gewittern mit Starkregen bis 25 l/qm in kurzer Zeit kommen. Betroffen ist vor allem die Gegend von der Uckermark bis zur Niederlausitz. Besonders am Nachmittag werden zudem Hagel und Sturmböen um 75 Stundenkilometer erwartet. Dabei bleibt es schwülwarm mit Höchstwerten zwischen 25 und 29 Grad.

Schwere Unwetter in ganz Deutschland: Vollgelaufene Keller und ein Vermisster

Starkregen hat in der Nacht zum Mittwoch in Teilen Deutschlands zu Unfällen und zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Im sächsischen Erzgebirgskreis wird ein Mann von einem Fluss mitgerissen. Die Feuerwehr habe die Suchaktion in der Nacht vorerst abgebrochen, teilte die Polizei mit. Der Mann hatte am Dienstagabend in Jöhstadt versucht, sein Grundstück gegen den über die Ufer getretenen Fluss zu sichern. Nähere Informationen lagen zunächst nicht vor.

Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Dauerregen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie im Saarland, teils galt die höchste Unwetterwarnstufe wegen extrem ergiebigen Dauerregens. Bis Donnerstagfrüh sei teils mit weiteren Niederschlagsmengen von 70 bis 120 Litern pro Quadratmeter zu rechnen, hieß es am Mittwochmorgen.

Am späten Dienstagabend war im Landkreis Hof in Bayern wegen der Unwetter mit starken Regenfällen der Katastrophenfall ausgerufen worden. Wegen der vielen Anrufe war der Notruf 112 in Einzelfällen nicht sofort erreichbar, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Die rettungsdienstliche Versorgung sei jedoch sichergestellt gewesen.

Mehr als 50 Feuerwehren mit knapp 1000 Leuten sowie 140 Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) waren im Dauereinsatz, um Wasser aus Kellern zu pumpen und Sandsäcke zu beschaffen. Besonders stark vom Unwetter wurde die Stadt Selbitz getroffen. Dort mussten die Einsatzkräfte über 120 Mal anrücken. Die Grundschule in Selbitz sowie einige Kindertagesstätten in Selbitz, Köditz und Naila bleiben am Mittwoch geschlossen.