Amsterdam-Aus Protest gegen geplante Umweltauflagen haben Bauern und Bäuerinnen in den Niederlanden Verteilungszentren von Supermärkten blockiert. Mit Treckern und Heuballen versperrten sie am Montag an mehreren Stellen im Land die Zufahrten.
Einige Häfen wurden von Beschäftigten aus dem Fischereigewerbe blockiert, die die Landwirte unterstützen. Dadurch konnten nach Angaben der Reeder die Fähren zu fast allen Wattenmeer-Inseln im Norden nicht auslaufen.
Die Reedereien warnten deshalb Urlaubsreisende vor langen Verspätungen. Der Zentrale Verband des Lebensmittelhandels nannte die Blockaden unakzeptabel und warnte vor Versorgungsengpässen in Geschäften.
🇳🇱 04.07.22 Niederlande - Bauern blockieren Grenze
— Doxograf🕊️🗽🛡️ (@doxograf) July 4, 2022
Holländische Bauern blockieren die Grenze zwischen Holland und Deutschland in #Coevorden mit Tonnen von Gülle.
Sie machen ihre Drohung wahr, alles lahmzulegen! 🔥#Netherlands #FarmerProtest pic.twitter.com/QHoGE5MhgF
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Die Bauern und Bäuerinnen hatten Aktionen angekündigt und dazu aufgerufen, „das gesamte Land lahmzulegen“. In digitalen Netzwerken kursieren Videos, die Traktoren und Bagger zeigen, die offenbar Dünger auf die Straßen hieven.
Auch Flughäfen hatten sich auf Blockaden eingestellt. Dort blieb es zunächst ruhig. Auf den meisten Straßen verlief der Verkehr normal. Die Polizei will eingreifen, wenn Demonstranten die Zufahrten zum internationalen Flughafen Schiphol bei Amsterdam sperren wollen.
Wegen Stickstoff-Auflagen haben Viehbetriebe Probleme
In den vergangenen Wochen hatten Beschäftigte der Landwirtschaft mehrfach, auch mit Mitteln der Gewalt, gegen die Auflagen zur Reduzierung des Stickstoff-Ausstoßes protestiert. Die Emissionen sollen bei Naturgebieten um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Am Sonntag fanden große Demonstrationen in Eindhoven statt. Traktoren blockierten am Wochenende die Autobahnen an der Grenze zu Deutschland.
Das wird nach Einschätzung der Regierung zum Aus für etwa 30 Prozent der Viehbetriebe führen. Vor allem die Viehzucht ist laut Regierungsangaben für das Stickstoffproblem verantwortlich. Das höchste Gericht des Landes hatte 2019 bestimmt, dass die Stickstoff-Normen nicht länger überschritten werden dürfen.
