Boris Johnson verurteilt rassistische Beleidigungen gegen englische Fehlschützen

Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka waren in den sozialen Medien nach dem verlorenen EM-Finale von einigen Usern rassistisch beleidigt worden.

Englands Trainer Gareth Southgate (links) wechselt Jadon Sancho (Mitte) und Marcus Rashford kurz vor Ende der Verlängerung ein.
Englands Trainer Gareth Southgate (links) wechselt Jadon Sancho (Mitte) und Marcus Rashford kurz vor Ende der Verlängerung ein.AFP/Laurence Griffiths

London-Englands Premierminister Boris Johnson hat die rassistischen Beleidigungen gegen die Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka scharf verurteilt. „Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt und nicht, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden“, schrieb Johnson bei Twitter: „Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen.“

Sancho, Rashford und Saka waren in den sozialen Medien nach dem verlorenen EM-Finale gegen Italien (2:3 i. E.) von einer Minderheit kleingeistiger Fußballfans rassistisch beleidigt worden. So fanden sich etwa unter dem jüngsten Instagrampost des 19-jährigen Saka vom FC Arsenal umgehend Dutzende Kommentare, deren Inhalt übelste Beleidigungen und Verwünschungen waren.

Die Metropolitan Police nahm Ermittlungen auf und kündigte an, die Beleidigungen würden „nicht toleriert“ werden. Der englische Verband FA zeigte sich „angewidert“ vom Rassismus im Netz und betonte, diese Art Fans seien „nicht willkommen“. Zudem wurde die Regierung um Johnson aufgefordert, endlich die nötigen Gesetze zu verabschieden, um mit Beleidigungen im Netz Schluss machen zu können.

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Sehr deutlich in der Überzahl waren allerdings aufbauende Kurznachrichten. An den jungen Flügelstürmer Saka, der ein gutes Turnier gespielt hatte, schrieb ein User: „Kopf hoch, Kumpel, du bist so jung, niemand macht dir einen Vorwurf. Du bist ein Riesentalent.“

Neben Saka hatten auch Rashford und Sancho, der von Borussia Dortmund zu Manchester United wechselt, verschossen. Beide hatte Teammanager Gareth Southgate in der 120. Minute als vermeintlich sichere Schützen eigens eingewechselt.