19.000 Menschen am Montag: Corona-Demos in Brandenburg haben Zulauf

Auch in der vergangenen Woche gab es über 90 Proteste gegen die Corona-Politik. Laut Polizei verliefen die Versammlungen und Aufzüge überwiegend friedlich. 

Demonstranten mit einem Banner „Potsdam gegen Impfpflicht“ auf einer Demo kurz vor Weihnachten (Archivbild). 
Demonstranten mit einem Banner „Potsdam gegen Impfpflicht“ auf einer Demo kurz vor Weihnachten (Archivbild). Imago

Potsdam-Die Proteste von Impfgegnern und Kritikern der Corona-Maßnahmen in Brandenburg haben weiter Zulauf. Zwischen dem 21. und dem 27. Dezember zählte die Polizei nach eigenen Angaben landesweit mehr als 95 Versammlungen, in der Vorwoche waren es 90. Auch die Zahl der nicht angemeldeten Versammlungen stieg in diesem Zeitraum im Vergleich zur Woche davor - von 59 auf 68. Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz seien gefertigt worden, wie das Polizeipräsidium am Dienstag weiter mitteilte. Bislang seien die Proteste überwiegend friedlich verlaufen.

Die Zahl der Teilnehmer an den Protesten lag nach groben Schätzungen der Polizei im unteren fünfstelligen Bereich. Über 1300 Polizisten waren im Einsatz, um die Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. „Die Polizei ist mit der Bewältigung des Versammlungsgeschehens fast in jedem größeren Ort in Brandenburg derzeit gefordert“, sagte Polizeisprecher Mario Heinemann am Dienstag. Insgesamt sei die Anzahl von Versammlungen und Teilnehmenden auf dem Niveau der Vorwoche.

19.000 Menschen bei den letzten Montagsspaziergängen in Brandenburg

Allein am Montag (27.12.) gingen den Angaben zufolge bei 75 Versammlungen an 62 verschiedenen Orten insgesamt 19.000 Menschen gegen die Corona-Bestimmungen auf die Straße. 55 dieser Versammlungen waren nicht angemeldet. Eine Versammlung muss spätestens 48 Stunden vor dem ersten Aufruf zur Teilnahme bei der Versammlungsbehörde angezeigt werden. Den größten nicht angemeldeten Protestzug gab es nach Polizeiangaben in Cottbus. Dort protestierten am Montagabend etwa 3000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen.

Das plötzliche Anwachsen der Teilnehmerzahlen an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten sei für die Einsatzkräfte kurzfristig eine Herausforderung, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten, erklärte Heinemann. Die Polizei setze auch deshalb auf Information. Vor Ort würden die Teilnehmenden etwa auf das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung und die Einhaltung des Mindestabstandes hingewiesen.