Potsdam-Mit der Teilnahme an einer landesweiten Protestaktion haben Friseure in Brandenburg am Freitag ihre Forderung nach einer baldigen Öffnung ihrer Salons bekräftigt. „Ich hoffe, dass wir im Februar wieder arbeiten können“, sagte die Obermeisterin der Friseurinnung Oberhavel, Eileen Bohm. Die Protestaktion „Lasst Euer Licht an!“ wurde von der Friseurinnung im bayerischen Lindau gestartet. Bis Samstagmorgen sollen 24 Stunden lang die Lichter in den wegen der Pandemie geschlossenen Läden brennen.
Auch der Salon von Petra Jauer machte bei der Aktion mit. Die Friseure sähen nicht ein, warum sie nicht arbeiten könnten, sagte die Obermeisterin der Innung der Stadt Brandenburg an der Havel. Viele hätten viel Geld investiert, um die Hygienebestimmungen zu erfüllen. So auch Eileen Bohm: Sie reduzierte die Plätze in ihrem Salon, schränkte ihr Angebot ein und legte sich sogar eine Spülmaschine zu. Trotzdem musste sie im Dezember schließen. Die Bemühungen der Friseure müssten anerkannt werden, sagt sie.
Bohm und Jauer forderten zudem mehr finanzielle Unterstützung von der Regierung. „Langsam wird's dünn“, sagte Jauer. Manche Friseure hätten keine Rücklagen, die Hilfen kämen zu spät und reichten oft nicht aus. Und gerade im Januar stünden traditionell viele Kosten an. Eileen Bohm will trotz eigener schwieriger Lage nicht aufgeben: „Entweder wir machen zu, setzen uns in die Ecke und weinen. Oder wir kämpfen, machen wieder auf und unsere Kunden glücklich“, sagte sie.
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An der Aktion am Freitag beteiligten sich laut dem Zentralverband der Friseure bundesweit Salons. Angelehnt an den Protest ruft der Verband am 31. Januar zu einer ähnlichen Aktion auf. Motto: „Licht an - bevor es ganz ausgeht“. Am Donnerstag hatten in Dresden etwa Hundert schwarz gekleidete Friseure, Kosmetiker und Kunden protestiert, um auf ihre prekäre Lage aufmerksam zu machen.
