Brandenburg: Linke zieht mit Anke Domscheit-Berg in den Wahlkampf

Die Netzaktivistin und bisher parteilose Bundestagsabgeordnete gewann am Sonnabend den Kampf um Listenplatz zwei für die Bundestagswahl.

Anke Domscheit-Berg bewarb sich erfolgreich um Listenplatz zwei (Archivbild).
Anke Domscheit-Berg bewarb sich erfolgreich um Listenplatz zwei (Archivbild).Berliner Zeitung/Paulus Ponizak

Potsdam-Die Linke in Brandenburg geht mit Anke Domscheit-Berg in den Bundestagswahlkampf. Die bekannte Netzaktivistin und parteilose Bundestagsabgeordnete setzte sich bei der Landesvertreterversammlung in Schönwalde-Glien (Havelland) im Wettstreit um Listenplatz zwei durch – gegen die Linke-Landesvorsitzende Anja Mayer. Anke Domscheit-Berg, die 2017 über die Liste der Linken ins Parlament eingezogen war, erhielt im zweiten Wahlgang 65 von 111 Stimmen, Mayer kam auf 43 Stimmen. Im ersten Wahlgang hatten beide Politikerinnen gleichauf gelegen. Deshalb musste ein weiterer Wahlgang durchgeführt werden. Domscheit-Berg kündigte nach ihrer Wahl den Eintritt in die Partei Die Linke an. „Nach der großen Aufregung jetzt erst mal Durchatmen und ein Schlückchen Tee trinken. Danach gilt: Auf in den Wahlkampf!“, twitterte sie.

Im Kampf um Listenplatz eins war der frühere Brandenburger Finanzminister Christian Görke erfolgreich. Der Landtagsabgeordnete setzte sich knapp mit 51,4 Prozent gegen Norbert Müller durch. Görke erhielt 57 von 111 abgegebenen Stimmen und damit fünf Stimmen mehr als Müller. Für diesen votierten 52 Delegierte. Der Linke-Bundestagsabgeordnete erhielt demnach 46,8 Prozent der Stimmen. Es gab zwei Enthaltungen.

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„Dieser Wahlkampf wird eine der härtesten Auseinandersetzungen. Die sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Pandemie werden uns alles abverlangen“, sagte der 59-jährige Görke nach seiner Wahl. Er werde als Spitzenkandidat dafür kämpfen, dass es dabei sozial gerecht zugehe.

Co-Landesvorsitzende Slanina rechnet mit Brandenburger Regierung ab

Zu Beginn der Delegiertenversammlung hatte die Co-Landesvorsitzende Katharina Slanina das Management der Landesregierung in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. „Was die Schaffung von Chaos in diesem Land angeht, da leisten die Ministerinnen und Minister in Brandenburg wahrlich Übermenschliches.“ Sie werfe Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) nicht den fehlenden Impfstoff vor, da liege die Verantwortung beim Bund, betonte Slanina. „Die gravierenden Mängel bei der Erarbeitung und Umsetzung der Impf-und Teststrategie, die werfe ich ihr schon vor.“