Waldbrände in Brandenburg: Innenminister Stübgen warnt vor neuen Feuern

Starke Regenfälle am Montag +++ Feuerwehr sucht nach Glutnestern +++ Brandstiftung in Oberhavel +++ Steinmeier dankt Einsatzkräften +++ Alle Infos im Newsblog.

Ein Feuerwehrmann bei der Bekämpfung des Waldbrands in Beelitz
Ein Feuerwehrmann bei der Bekämpfung des Waldbrands in Beelitzdpa/Cevin Detlaff
Das Wichtigste zu den Waldbränden in Treuenbrietzen und Beelitz
  • Ab Freitag brannte nahe Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) ein Waldgebiet. Das Feuer breitete sich auf 200 Hektar aus. Am Montag ist der Brand fast gelöscht.
  • Die Ortsteile Tiefenbrunnen, Frohnsdorf und Klausdorf wurden evakuiert. Inzwischen können die Menschen zurückkehren.
  • Auch nahe Beelitz brannten ab Sonntag 200 Hektar Wald, in Ferch und Rietz brachen ebenfalls Waldbrände aus. In Beelitz wurden Straßenzüge evakuiert. Die Menschen können inzwischen wieder zurück.
  • Die Feuerwehr sucht bei allen Bränden noch nach Glutnestern und warnt auch davor.
  • Die Bundeswehr unterstützte bei den Löscharbeiten mit Löschhubschraubern.
  • Die Waldbrände sorgen für Störungen im Bahnverkehr.

Montag, 20. Juni

Innenminister Stübgen befürchtet weitere Waldbrände

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) warnt vor weiteren Feuern. Die Böden seien stark ausgetrocknet, die Brandgefahr bleibe extrem hoch. „Wir müssen mehr tun“, fordert der Politiker in einem Interview mit t-online. Die Landesregierung müsse mehr finanzielle Mittel im Haushalt bereitstellen, der Bund müsse mehr Geld für die Waldbrandbekämpfung geben. Er selbst wolle ein Landesamt für Bevölkerungsschutz einrichten.

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„In solch einem Krisenfall ist zunächst die Kommune zuständig. Wenn die alleine nicht dagegen ankommt, kommt der Landkreis dazu, dann das Land, zum Schluss der Bund“, so Stübgen gegenüber t-online. Am Wochenende habe das funktioniert, aber man könne effektiver werden.

Bundespräsident Steinmeier dankt allen Einsatzkräften

Am Montag waren bei Treuenbrietzen noch 469 Einsatzkräfte vor Ort, wie Martin Griebel vom örtlichen Krisenzentrum sagte. In Beelitz seien es in der Nacht 330 gewesen. In der Spitze waren am Wochenende über 1400 Kräfte im Einsatz. Nach einem Hilferuf aus Beelitz unterstützten auch 71 Feuerwehrleute aus Sachsen-Anhalt die Löscharbeiten. Etwa 200 Helfer des Technischen Hilfswerks sorgten für Strom und Kraftstoff, befestigten Wege oder räumten Schneisen. Dank dafür kam auch vom Bundespräsidenten: „Ich danke allen Feuerwehrleuten und allen anderen Helferinnen und Helfern für ihren großen Einsatz, um die Waldbrände in Brandenburg zu begrenzen und zu löschen“, zitierte seine Sprecherin Frank-Walter Steinmeier.

Unbekannte legen Feuer in Wald bei Löwenberger Land

Unbekannte haben in einem Waldstück nahe der Bundesstraße 96 bei der Gemeinde Löwenberger Land (Oberhavel) Feuer gelegt. Dabei sei ein Waldgebiet von etwa 6000 Quadratmetern abgebrannt, teilte die Polizei von Neuruppin mit. Als in der Nacht zum Montag die Feuerwehrleute am Brandort eintrafen, beobachteten sie einen Kleinwagen, der durch den Wald in Richtung des Ortsteiles Nassenheide davonfuhr. Die Suche nach dem Fahrzeug blieb ergebnislos. Mithilfe gesicherter Spuren soll weiter ermittelt werden.

Beelitz: Feuerwehr sucht noch nach Glutnestern – bis zu 500 Grad heiß

Seit dem Vormittag suchen Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras nach möglichen Glutnestern in den Wäldern rund um Beelitz. Betroffen von dem Waldbrand ist eine Fläche von insgesamt rund 200 Hektar. Die Temperatur im Boden liegt dort nach Landkreisangaben noch bei bis zu 500 Grad.

Glutnester könnten noch Wochen im Boden bleiben

Die Pressesprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Andrea Metzler, hofft auf weiteren Regen, wie sie dem RBB sagte. Sie warnte gleichzeitig, dass noch Glut im Boden sei. Wenn in den nächsten Tagen der Wind wieder zunehme oder die Temperaturen steigen, könne der Brand wieder aufflammen. Eine schnelle Löschung des Brandes werde es nicht geben, so Metzler. Sie verwies auf die Erfahrungen beim Waldbrand 2018. Damals hätten sich Glutnester noch drei bis vier Wochen im Boden gehalten.

Beelitz: Rauchentwicklung noch möglich, drei Schulen geschlossen

Die Menschen in Beelitz sollten weiter vorsichtig und zurückhaltend sein, riet Bürgermeister Bernhard Knuth (parteilos). Dem RBB sagte er: „Der Brand ist zwar unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht. Auch wenn uns der aktuelle Regen sehr hilft, kann es trotzdem noch mal zu starker Rauchentwicklung kommen. Wir bitten in diesen Fällen, sich ähnlich zu verhalten wie am Sonntagabend – Fenster und Türen sollten geschlossen gehalten werden, und halten Sie sich möglichst wenig im Freien auf.“

In Beelitz wurden am Montag drei Schulen geschlossen, die Diesterweg-Grundschule, die Solar-Oberschule und das Sally-Bein-Gymnasium.

Keine Gefahr mehr für Treuenbrietzen und Beelitz

Rettender Regen hat schließlich für die entscheidende Wende beim Kampf gegen die Waldbrände in Brandenburg gesorgt: Starke Niederschläge haben die Flammen auf Hunderten Hektar in Waldgebieten bei Beelitz und Treuenbrietzen südwestlich von Berlin am Montag eingedämmt. „Es besteht jetzt für die Ortschaften wirklich keine Gefahr mehr“, sagte die Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Andrea Metzler, am Vormittag.

Waldbrand trifft auch Wald-Forschungsprojekt

Der Waldbrand bei Treuenbrietzen hat auch das Wald-Forschungsprojekt Pyrophob getroffen. „Möglicherweise ist die Hälfte unserer Forschungsflächen von dem Feuer betroffen. Wir gehen aber davon aus, dass diese Flächen auch weiter erforscht werden“, sagte der Projektleiter Pierre Ibisch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es auch weiterhin, herauszufinden, wie sich Wälder nach Bränden entwickeln. „Jetzt haben wir auf tragische Weise gelernt, dass es große Rückschläge geben kann“, so der Professor von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Das Feuer habe auch Messgeräte zerstört.

Das große Problem sei, dass Brandenburgs Wälder zu 70 Prozent aus hoch entzündlichen Kiefernforsten bestehen. „Wir leben in Brandenburg auf einem Pulverfass“, so Ibisch. Die Situation sei dramatisch und man brauche eine deutlich effektivere Förderung der Waldentwicklung.

Feuerwehrleute aus Sachsen-Anhalt löschen in Brandenburg

Feuerwehrleute aus Sachsen-Anhalt haben in Brandenburg beim Löschen brennender Wälder geholfen. Nach einem Hilferuf aus Beelitz am Sonntagnachmittag hätten insgesamt 71 Kameradinnen und Kameraden verschiedener Ortsfeuerwehren samt Fahrzeugen bei der Brandbekämpfung geholfen, teilte der Salzlandkreis am Montag mit.

Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch erklärte: „Das Feuer gefährdete eine Bungalowsiedlung, mehrere Wohnhäuser, eine Tankstelle und eine Bahnlinie. Unsere Kameradinnen und Kameraden haben unter erheblichem Einsatz die Bereiche erfolgreich verteidigt.“ Man habe mit Kameraden aus dem Landkreis Oder-Spree zusammengearbeitet. Der Einsatz habe die ganze Nacht gedauert.

Regen dämmt Waldbrände in Brandenburg ein – Menschen kehren zurück

Aufatmen nach dem dramatischen Kampf gegen Waldbrände in Brandenburg: Starker Regen hat der Feuerwehr bei Beelitz und bei Treuenbrietzen südwestlich von Berlin beim Löschen geholfen. Hunderte Menschen konnten am Montag zurück in ihre vorsorglich geräumten Häuser. Das teilten die örtlichen Behörden mit. Doch waren weiter Hunderte Kräfte im Einsatz. Die Hauptsorge: Wind könnte Glutnester wieder anfachen.

Bundeswehr stellt weitere Hubschrauber für Waldbrandbekämpfung

Für eine weitere Bekämpfung der Waldbrände bei Treuenbrietzen und Beelitz in Brandenburg stellt die Bundeswehr zusätzliche Hubschrauber. Neben den bereits eingesetzten drei CH-53 seien auch fünf NH-90 des Heeres für Löscheinsätze bereit, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag.

Sie könnten abgerufen werden, wenn dies nötig werden sollte. Am Montag machte sich auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ein Bild von der Lage. Nach Regenfällen hatte sich die Lage bei den Waldbränden zunächst deutlich entspannt.

Brand in Treuenbrietzen fast gelöscht, Menschen können zurück

Nach Regenfällen hat sich die Lage auch beim Waldbrand bei Treuenbrietzen in Brandenburg deutlich entspannt. Die Brände im Umkreis waren am Montagvormittag bis auf wenige Glutnester gelöscht, und die Evakuierungen wurden aufgehoben, wie Jan Penkawa sagte, der Sprecher des örtlichen Lagezentrums. 620 Menschen konnten zurück in ihre Häuser in den Stadtteilen Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunn. Sieben Anwohner hätten in der Notunterkunft in der Stadthalle übernachtet, die übrigen seien privat untergekommen.

„Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern trotz der Umstände für ihr äußerst kooperatives und diszipliniertes Verhalten“, schrieb die Stadt auf ihrer Internetseite. „Bitte kehren Sie genau so umsichtig in Ihre Häuser zurück.“

Regenradar zeigt Niederschläge für viele Stunden am Montag

Starker Regen hat im Kampf gegen zwei große Waldbrände in Brandenburg am frühen Montagmorgen für Entlastung gesorgt. Zunächst brannten nachts noch 135 Hektar Wald bei Treuenbrietzen – 80 Kilometer südwestlich von Berlin, wie Behördenvertreter vor Ort berichteten. Kurz nach 7.00 Uhr wurde der Regen aber immer kräftiger. Der Regenradar zeigte auch für die nächsten Stunden Regenfälle und Gewitter an.

Nur rund 20 Kilometer voneinander entfernt brannten am Wochenende zwei große Waldflächen bei Treuenbrietzen und Beelitz (beide Landkreis Potsdam-Mittelmark). Die Rauchschwaden waren so dicht, dass der Brandgeruch laut Feuerwehr selbst in Dresden wahrzunehmen war, also gut 100 Kilometer weiter südlich.

Bei dem Waldbrand nahe Treuenbrietzen sollten in der Nacht zu Montag 435 Einsatzkräfte vor allem der Feuerwehr vor Ort sein. Auch in Beelitz hatte sich das Feuer am Sonntag auf 200 Hektar ausgebreitet. Einige Straßenzüge wurden evakuiert. Der Kampf gegen die Flammen ist in dem Gebiet besonders schwierig, weil im Boden eines ehemaligen Spreng- und Übungsplatzes Munition liegt. Die Feuerwehrleute kommen nicht direkt an den Brand heran. Hubschrauber der Bundeswehr nahmen deshalb bei Dutzenden Flügen Zehntausende Liter Wasser aus einem nahen Baggersee auf und löschten von oben.

Regen am Montagvormittag soll Brände löschen

In Beelitz ist es rund um das Gebiet des Waldbrandes vereinzelt zu Schauern und Gewittern gekommen. Diese würden aber in der Fläche nicht genügend Regen bringen, um die Lage zu entspannen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am frühen Montagmorgen. Zudem ziehe der Regen auch relativ schnell durch.

Erst im Laufe des Vormittags gegen 8.00 Uhr werde mit flächendeckenden Niederschlägen gerechnet. Dann soll es bis mittags regnen, das dürfte laut DWD für Entspannung an der Brandfront sorgen. Sowohl in Beelitz als auch in Treuenbrietzen in Brandenburg lodern seit dem Wochenende Waldbrände, wobei die Lage in Treuenbrietzen zuletzt stabil schien.

Landesgartenschau in Beelitz bleibt am Montag geschlossen

Die Landesgartenschau in Beelitz bleibt wegen des Waldbrandes an diesem Montag geschlossen. Das teilte Geschäftsführerin Marina Ringel der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend mit. Als Grund nannte sie unter anderem, dass der Hauptparkplatz der Landesgartenschau derzeit für die Einsatzfahrzeuge genutzt werde. Ob am Dienstag wieder Besucher auf das Gelände könnten, werde am Montag entschieden.

Jörg Kachelmann: „Waldbrand entstand durch Brandstiftung“

Wetterexperte Jörg Kachelmann hat sich am Sonntagabend mit einer eigenen These zu Wort gemeldet. Er schreibt: „Der Waldbrand in Treuenbrietzen entstand durch Brandstiftung. Waldbrände entstehen nur, wenn es länger nicht regnet. Und wenn den Brand jemand/etwas anzündet. Ohne Gewitter keine andere Möglichkeit.“ „Keine Rolle“ hingegen spielen laut Kachelmann: „Glasscherben, Temperaturen (Vegetation brennt ab 250–300°).“ Zuvor hatte die Klimaaktivistin Luisa Neubauer den aktuellen Waldbrand mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kachelmann mit deutlichen Worten einen Zusammenhang zwischen Waldbränden und Klimawandel kategorisch ausschließt. So schrieb er in einer Diskussion zu dieser Thematik: „Es gibt kaum ein dümmeres Argument, um Awareness wegen des Klimawandels zu erzeugen, als den Waldbrand zu thematisieren. Das wird genommen, weil es in einer bildungsfernen Gesellschaft gut funktioniert, in der Menschen glauben, dass irgendwie alles von selbst brennt, wenn es 35 Grad gibt.“

Bürgermeister von Beelitz rechnet vorerst nicht mit weiteren Evakuierungen

Der Bürgermeister von Beelitz rechnet zunächst nicht mit weiteren Evakuierungen. „Wir gehen erst mal davon aus, dass es dabei bleibt“, sagte Bernhard Knuth (parteilos) dem RBB. Der Rathauschef sprach davon, dass der Brand unter Kontrolle sei. Er glaube nicht, dass das Feuer auf das Stadtgebiet übergreife. Bis in die Nacht müsse noch mit heftigen Windböen gerechnet werden, die das Feuer anfachen könnten. „Dann hoffen wir auf den erwarteten Regen“, sagte Knuth.

Freiwillige Feuerwehr aus Berlin unterstützt mit 30 Einsatzkräften in Beelitz

Rund 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr aus Berlin unterstützen die Retter in Beelitz mit Löschfahrzeugen und einem Drohnenteam. Weitere Kräfte sollen morgen folgen, twitterte die Feuerwehr.

Straßensperrungen in Beelitz wegen Waldbrandes

In Beelitz sind Straßen gesperrt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Sperrungen erstrecken sich von Beelitz Nord (Ortseingang) bis zur Berliner Straße 151 (Schielicke Bau) sowie über die komplette Hermann-Löns-Straße bis zum Bahnübergang.

Waldbrandschutzbeauftragter: „So was sieht man selten“

Die Lage beim Waldbrand dicht an der Stadt Beelitz ist bis zum Sonntagabend angespannt geblieben. Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel sagte am Sonntagabend bei Brandenburg aktuell im RBB: „So was sieht man eher sehr selten.“ Binnen weniger Minuten habe sich diese kleine Rauchwolke zu einer Riesenrauchwolke weiterentwickelt. Der Waldbrand bei Beelitz sei außer Kontrolle, sagte er.

Der andere Waldbrand bei Treuenbrietzen sei mittlerweile jedoch eingegrenzt. Die Brände könnten die Einsatzkräfte aber noch länger fordern, wenn der Regen nicht komme, sagte Engel. Der Experte beobachtete die Entwicklung von der Waldbrandzentrale in Wünsdorf aus.

Beelitz, Seddin, Ferch: Anwohner sollen Fenster geschlossen halten

Die Regionalleitstelle der Feuerwehr warnt Anwohner der Orte Beelitz, Seddin und Ferch vor Rauch durch den Brand. Das betroffene Gebiet solle gemieden werden, heißt es. Fenster und Türen sollten geschlossen werden, Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet. Es wird gebeten, die Notrufnummern von Polizei und Feuerwehr für Notrufe freizuhalten.

Woidke: Situation deutlich dramatischer als 2018

Die Situation beim Waldbrand nahe Treuenbrietzen ist aus Sicht von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) deutlich dramatischer als 2018. „Wir müssen damit rechnen, dass sich die Situation weiter verschärft“, sagte Woidke. 600 Menschen mussten in den vergangenen Stunden bereits ihre Häuser verlassen. „Es kann sein, dass es zu weiteren Evakuierungen kommt“, sagte er. Bei dem verheerenden Waldbrand 2018 hatten tagelang 400 Hektar Wald in Treuenbrietzen gebrannt.

„Wir haben derzeit 1400 Einsatzkräfte im Einsatz“, sagte Woidke. Überwiegend seien es Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Brandenburg, aber auch solche aus Sachsen-Anhalt seien da. Außerdem wird Hilfe aus Berlin erwartet. Dazu kommen nach Woidkes Angaben Bundeswehrsoldaten und Kräfte des Technischen Hilfswerkes und anderer Rettungsorganisationen. Er dankte ihnen angesichts der geleisteten Arbeit bei Temperaturen von 36, 37 Grad. Das sei nicht einfach gewesen.

Luisa Neubauer äußert sich auf Twitter zu Waldbränden

Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat sich auf Twitter zu den Waldbränden in Brandenburg geäußert. „Deutschland ist eine der Regionen weltweit, die als Folge der Klimakrise am meisten Grundwasser verlieren. Zusätzlich werden Hitzewellen heftiger & häufiger, Dürren auch. All das erhöht Waldbrandrisiken. Jetzt werden die ersten Teile Brandenburgs evakuiert“, schrieb Neubauer.

2oo Hektar Wald brennen in Beelitz

Auch nahe Beelitz brennen nun 200 Hektar Wald. Das Feuer sei relativ nah an der Stadt, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth. „Wir hoffen, dass die Ausbreitung zum Stoppen kommt und wir letztlich erfolgreich das Feuer bekämpfen können.“ Der Wind habe sich inzwischen ein bisschen gelegt und es gebe nicht mehr ganz so starke Böen, sagte der Bürgermeister.

Bergepanzer soll Übergreifen der Flammen verhindern

Ein Bergepanzer der Bundeswehr soll ein Übergreifen der Flammen auf bewohntes Gebiet verhindern. Der Panzer des Logistikbataillons 172 aus Beelitz soll die Feuerwehr unterstützen und Schneisen in die Wälder schlagen. So soll verhindert werden, dass die Waldbrände auf Häuser übergreifen.

Bei ODEG und DB fallen Züge aus

Bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen Deutsche Bahn und Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) in Brandenburg fallen durch die Brände nun reihenweise Züge aus. Betroffen sind davon mehrere Linien im Südwesten Brandenburgs. Mehr Informationen über die Streckensperrungen gibt es hier.

Bundespolizei setzt Hubschrauber Super Puma ein

Die Bundespolizei-Fliegerstaffel unterstützt die Einsatzkräfte bei der Waldbrandbekämpfung in Treuenbrietzen mit dem Hubschrauber AS332 Super Puma. Mit ihm könnten pro Flug bis zu 2000 Liter Wasser abgeworfen werden, hieß es.

Berliner Feuerwehr schickt Fahrzeuge zur Hilfe

Aufgrund einer dringenden Hilfsanfrage wird die Berliner Feuerwehr am Abend einen Verband von sieben Tanklöschfahrzeugen, weiteren Löschfahrzeugen und Rettungswagen in die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming entsenden. Dies teilte die Behörde am Abend mit. Der Verband wird um 19 Uhr von der Feuerwache Marzahn losfahren.

Waldbrand bei Beelitz hat sich auf 170 Hektar ausgedehnt

Der Waldbrand bei Beelitz hat sich nach Angaben der Märkischen Allgemeinen Zeitung mittlerweile auf 170 Hektar ausgebreitet. Mit zwei Helikoptern werde versucht, das Feuer zu löschen.

Beelitz:  Der Waldbrand breitet sich weiter aus.
Beelitz: Der Waldbrand breitet sich weiter aus.dpa/Cevin Dettlaff

Krankenhaus in Treuenbrietzen bereitet Evakuierungen vor

Auch das Krankenhaus in Treuenbrietzen bereitet nun Evakuierungen wegen des Waldbrands vor. Es wurde ein Besucherstopp verhängt. In einer Mitteilung des Krankenhauses heißt es: „Wir bitten alle Angehörigen, aufgrund der Katastrophenlage von unnötigen Besuchen im Krankenhaus Abstand zu nehmen.“ Und weiter: „Der Krisenstab des Johanniter-Krankenhauses hat heute vormittag seine Arbeit aufgenommen und steht in engem Kontakt mit dem Katastrophenstab des Landkreises.
Alle hoffen sehr, dass es nicht zum Evakuierungsfall kommt, jedoch laufen die notwendigen Vorbereitungen, so dass es ggf. schnell gehen kann.“

Beelitz beginnt mit ersten Evakuierungen

In der Stadt Beelitz in Brandenburg beginnen die ersten Evakuierungen. „Aktuell werden Dammfeld, Kemmeter Weg und An der Kiesgrube evakuiert“, heißt es in einer Information der Stadtverwaltung. Zudem sollten sich Anwohner weiterer Straßen darauf vorbereiten, evakuiert zu werden. „Fontaneweg, Fuchsteg, Amselweg, Fercher Weg, Hermann-Löns-Straße und die Kleingärten am Kiesschacht halten sich bitte bereit und treffen Vorkehrungen für eine eventuelle Evakuierung“, so die Stadtverwaltung.

Hubschrauber der Bundespolizei vom G7-Gipfel nach Brandenburg abgezogen

Weil der Hubschrauber der Bundespolizei dringend für die Löscharbeiten in Treuenbrietzen gebraucht wurde, wurde er kurzerhand vom G7-Gipfel in Bayern nach Brandenburg zurückbeordert, teilt die Bundespolizei mit.

Bürgermeister: Durch Waldbrand bei Beelitz droht Evakuierung

Nach dem Ausbruch eines Waldbrandes bei Beelitz (Landkreis Potsdam-Mittelmark) am Sonntag drohen nach Angaben von Bürgermeister Bernhard Knuth Evakuierungen. „Das Feuer steht etwa einen bis 1,5 Kilometer vor der Grenze der Stadt“, sagte Knuth auf Anfrage. Das Feuer sei durch aufkommende Winde außer Kontrolle geraten. Genaue Informationen zur Schadensgröße lägen noch nicht vor.

Im Rathaus sei jetzt der Krisenstab eingerichtet worden, sagte der Bürgermeister. Einwohnerlisten werden zusammengestellt. Auf der derzeit laufenden Landesgartenschau sind den Angaben nach sofort alle Veranstaltungen abgesagt worden. „Wir hoffen, dass es am Abend wie angekündigt regnet“, sagte Knuth.

Waldbrandbeauftragter sieht Wetterprognose skeptisch

Brandenburgs Waldbrandbeauftragter ist skeptisch, was die Wetterprognose betrifft. „Ob wir flächendeckenden Regen kriegen, das ist sehr schwierig vorherzusagen“, sagte Engel in einem Gespräch mit der Berliner Zeitung.

Heißester Ort Deutschlands in Brandenburg

Der heißeste Ort Deutschlands lag am Sonntag nicht etwa im Süden Deutschlands. Den Rekord für die höchste Temperatur hält das südbrandenburgische Cottbus. Dabei verzeichnet die Stadt die höchste je gemessene Gradzahl. Die Temperaturen dort werden seit 1888 aufgezeichnet. Bei der Temperatur kann die Stadt sogar mit vielen Regionen Frankreichs mithalten, das derzeit unter einer enormen Hitzewelle leidet.

Weiterer Brand bei Treuenbrietzen

Laut dem neuesten Lagebericht brennen bei Frohnsdorf inzwischen etwa 150 Hektar. Beim Bahnkreuz Seddin/Beelitz gebe es ebenfalls eine „Großschadenslage“. Dort brennen rund 20 Hektar Wald. Der Brand breite sich jedoch wegen des starken Windes schnell aus, sagte Engel. In Rietz, einem weiteren Ortsteil von Treuenbriezen, wurde gegen 15.30 Uhr ein weiteres Feuer gemeldet. Dort wissen die Einsatzkräfte noch nicht, wie viel Wald in Flammen steht.

Berliner Feuerwehr wird bei Waldbränden in Brandenburg aushelfen

Die Berliner Feuerwehr wird wohl bald bei den Waldbränden in Brandenburg aushelfen. Mehrere Hundert Einsatzkräfte aus Brandenburg versuchen bereits, die Flammen zu löschen. „Es wurden Ersuchen an die Berliner Feuerwehr geschickt, uns zu unterstützen“, sagte Raimund Engel, Waldbrandbeauftragter des Landes Brandenburg.

Landkreis: Zahl der Feuerwehrleute soll auf 750 erhöht werden

Zur Bekämpfung des Waldbrandes in Treuenbrietzen sind nach Angaben des Landkreises noch mehr Feuerwehrleute nötig. Die Zahl der Kräfte solle von 500 auf 750 aufgestockt werden, sagte die Sprecherin des Kreises, Andrea Metzler. Auch Kräfte aus anderen Bundesländern müssten angefordert werden, sagte sie.

Riesige Rauchfahnen über dem Südwesten von Brandenburg

Die Waldbrände bei Treuenbrietzen und Ferch sind mittlerweile weithin sichtbar. In den sozialen Medien teilen viele Nutzer Fotos von der Katastrophe. Viele Autofahrer und Anwohner sind erschrocken über das Ausmaß der Rauchsäulen, die von den Bränden aufsteigen.

Löschhubschrauber nehmen Wasser vor Badegästen auf

Löschhubschrauber der Bundeswehr haben am Sonntagnachmittag Löschwasser für die Bekämpfung der Waldbrände am Seddiner See aufgenommen. Ein Video davon postete Hannah Suppa, Reporterin bei der Märkischen Allgemeinen, auf ihrem Twitteraccount.

Mehrere Hundert Kräfte im Einsatz – Kräfte werden für Waldbrand bei Ferch gesammelt

Derzeit sind bei den beiden Großeinsätzen der Feuerwehren bei Treuenbrietzen und Ferch mehrere Hundert Kräfte im Einsatz. In Treuenbrietzen unterstützt die Bundeswehr mit Löschhubschraubern die Bekämpfung des Feuers. Derzeit sammeln die Feuerwehren auch vermehrt Kräfte für den Einsatz bei Ferch, um die Ausbreitung des Brandes dort zu verhindern. Feuerwehren aus den Landkreisen Havelland, Uckermark und aus Brandenburg unterstützen die lokalen Kräfte aus Potsdam-Mittelmark.

Rund 600 Bewohner von Evakuierungen betroffen

Von den Evakuierungen in Frohnsdorf, Tiefenbrunnen und Klausdorf sind insgesamt rund 600 Menschen betroffen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der drei betroffenen Ortslagen seien dazu aufgefordert worden, ihre Wohnhäuser „geordnet“, allerdings „umgehend“ zu verlassen, teilte die Stadtverwaltung von Treuenbrietzen mit. Nach Angaben einer Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark leben in den betroffenen Örtlichkeiten rund 620 Menschen. Etwa 500 Einsatzkräfte sind im Löscheinsatz.

Ministerpräsident will sich im Waldbrandgebiet informieren

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will sich am Sonntagnachmittag im Waldbrandgebiet bei Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) über die Lage informieren. Er werde mit Feuerwehrleuten und Einsatzkräften sprechen, sagte Regierungssprecher Florian Engels der dpa.

Berliner Feuerwehr bisher noch nicht zur Unterstützung in Brandenburg

Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Feuerwehr sind momentan noch keine Einsatzkräfte aus der Hauptstadt zur Verstärkung der örtlichen Feuerwehren unterwegs. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr der Berliner Zeitung. Allerdings gebe es bereits eine Anfrage, ob ein Ausrücken im Notfall möglich wäre.

Telekom richtet Notfallfunkmast in Treuenbrietzen ein

Um die Hilfskräfte bei ihrem Einsatz gegen den Waldbrand in Treuenbrietzen zu unterstützen, hat die Deutsche Telekom einen Notfallfunkmast aufgestellt. Der Funkmast wurde im Treuenbrietzener Ortsteil Frohnsdorf aufgestellt und läuft seit kurz nach 15 Uhr, wie die Telekom mitteilt. Derartige Funkmasten werden auf Lastwagen transportiert und können bei Katastrophen eingesetzt werden, um einen reibungslosen Betrieb von Telekommunikations- und Funkverbindungen zu gewährleisten.

Weiterer Waldbrand bei Beelitz ausgebrochen – Ausmaß noch unklar

Auch bei Beelitz-Heilstätten (Landkreis Potsdam-Mittelmark) ist ein Waldbrand ausgebrochen. Zur Größe der betroffenen Fläche könnten noch keine Angaben gemacht werden, sagte der Einsatzleiter bei der Regionalstelle der Feuerwehr Brandenburg/Havel auf Anfrage. 35 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr seien vor Ort, um das Feuer zu löschen.

Es seien Baumwipfel in Brand geraten, sagte die Sprecherin des Landkreises, Andrea Metzler. Dies sei gefährlich, da sich das Feuer rasend schnell ausbreiten könne. Der neuerliche Brand bei Beelitz liegt im selben Landkreis wie Treuenbrietzen, wo seit Freitag ein Waldbrand mehrere Hundert Feuerwehrleute fordert. Die Rauchschwaden aus Beelitz sind derweil schon in weiterer Entfernung zu sehen, wie Anwohner berichten.

Auch Ortsteil Klausdorf wird evakuiert

Auch der Ortsteil Klausdorf wird nun evakuiert. Für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger wurde eine Notunterkunft in der Stadthalle Treuenbrietzen vorbereitet. Die Stadtverwaltung richtete ein Notfall- und Infotelefon ein (+49 33748 747 50). Die Polizei teilte beim Kurznachrichtendienst Twitter am Sonntagnachmittag mit, dass die Menschen den Anweisungen der Ordnungskräfte vor Ort folgen sollten.

Parallel riefen die Behörden auch über offizielle Warnmeldungssysteme dazu auf, das betroffene Gebiet „weiträumig“ zu meiden und sich permanent über Radio oder andere Medien zu informieren. Die Betroffenen sollten bei einer Evakuierung nur das Notwendigste mitnehmen, vor allem Ausweise und Bargeld.

Treuenbrietzen: Eine Rauchwolke ist nahe des Ortsteils Frohnsdorf weithin zu sehen. Dort bekämpft die Feuerwehr seit Tagen einen Waldbrand.
Treuenbrietzen: Eine Rauchwolke ist nahe des Ortsteils Frohnsdorf weithin zu sehen. Dort bekämpft die Feuerwehr seit Tagen einen Waldbrand.dpa/Paul Zinken

Bundespolizei löscht weiter aus der Luft

Die Löschhubschrauber der Bundespolizei sind auch am Sonntag im Einsatz.

Zunehmende Winde verschlechtern die Lage beim Waldbrand. Die Rauchsäulen sind weithin sichtbar.

Stübgen: Bundeswehr sichert Einsatz weiterer Hubschrauber zu

Für Löscharbeiten hat die Bundeswehr nach Angaben von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) den sofortigen Einsatz von drei weiteren Hubschraubern zugesagt. „Alle Einsatzkräfte leisten großartige Arbeit angesichts der schwierigen und sich dramatisch zuspitzenden Lage“, sagte Stübgen am Sonntag vor Ort. Er habe entschieden, dass der Krisenstab (Koordinierungszentrum Krisenmanagement) im Innenministerium umgehend in den vollen Betrieb gehen werde. Die Hubschrauber werden Wasser in großen Behältnissen aufnehmen, die dann über den Flammen entleert werden.

Stübgen appellierte an alle Einwohnerinnen und Einwohner der betroffenen Ortsteile, die ihre Häuser wegen der drohenden Gefahr verlassen müssen, den Aufforderungen der Einsatzkräfte unbedingt zu folgen und sich in Sicherheit zu bringen. „Dieser Einsatz wird noch viel Kraft kosten“, sagte er.

Im Krisenstab des Landkreises wird unterdessen gehofft, dass der Wind am Nachmittag abnimmt beziehungsweise sich von den Ortsteilen wegdreht.

Waldbrand dehnt sich auf 200 Hektar aus

Der Waldbrand hat sich unterdessen auf eine Fläche von etwa 200 Hektar ausgedehnt, sagte Andrea Metzler, Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark.

Flammen sind bei einem Waldbrand zu sehen. Die vom Waldbrand in Treuenbrietzen nahe Berlin betroffene Fläche hat sich in der Nacht zum Sonntag ausgedehnt.
Flammen sind bei einem Waldbrand zu sehen. Die vom Waldbrand in Treuenbrietzen nahe Berlin betroffene Fläche hat sich in der Nacht zum Sonntag ausgedehnt.dpa/Thomas Schulz/TNN

Evakuierung der Ortsteile Frohnsdorf und Tiefenbrunnen läuft

Wegen der drohenden Gefahr durch den nahen Waldbrand bei Frohnsdorf südwestlich von Berlin mussten die Einwohner von Tiefenbrunnen am Sonntagvormittag ihre Häuser verlassen. Die Evakuierung sei angelaufen, sagte ein Sprecher des Katastrophenstabes des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Etwa 20 Bürger seien betroffen. Auch die Frohnsdorfer seien mittlerweile über eine mögliche Evakuierung informiert worden, hieß es. „Die Lage ist sehr dynamisch und ändert sich laufend.“

Waldbrand breitet sich weiter aus: 100 Hektar in Flammen

Die vom Waldbrand betroffene Fläche hatte sich in der Nacht zum Sonntag ausgedehnt. „Ein Hubschrauber hat die Fläche vermessen. Es sind jetzt etwa 100 bis 110 Hektar betroffen. Das Feuer hat sich in Richtung Osten/Südosten ausgedehnt“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagmorgen. Die Stärke der Flammen habe jedoch abgenommen.

Die Bundesstraße 102 markiert demnach eine Grenzlinie, die von der Feuerwehr verteidigt wird. Der Brand habe sich nicht über die gesperrte Straße hinweg ausbreiten können. Sorge bereite den Einsatzkräften die Wettervorhersage für Sonntagnachmittag. „Es könnten Böen und Wind auftreten“, erklärte der Sprecher. Die Telekom wolle mit einem mobilen Sendemast die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften verbessern, hieß es.

Treubrietzen: Feuerwehrleute kommen nicht direkt an Brand heran

Weil im Boden auf dem Gelände – ein ehemaliger Spreng- und Übungsplatz – Munition und Kampfmittel liegen, kommen die Feuerwehrleute nicht direkt an den Brand heran. Geht das Feuer durch die Fläche, kann im Boden versteckte Munition hochgehen. Zudem sind Selbstentzündungen möglich. Feuerwehrleute können deshalb auch nicht einfach in das Waldgebiet hineinfahren und dort löschen. Sie würden ihr Leben in Gefahr bringen. Eine vollständige Räumung des Geländes von Kampfmitteln würde immense Kosten verursachen.

Samstag, 18. Juni

Die Lage beim Waldbrand in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) ist am Samstagabend schlimmer geworden. Der Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark habe den Katastrophenfall ausgerufen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle der Feuerwehr in Brandenburg an der Havel. Der Landkreis teilte mit, aufgrund der zunehmenden Rauchentwicklung bestehe die Möglichkeit, dass aus Vorsichtsgründen die Einwohnerinnen und Einwohner Tiefenbrunnens vorübergehend evakuiert werden müssten. Zu schaffen macht den Einsatzkräften neben der Hitze demnach vor allem starker Wind.

Die Bundeswehr war nach eigenen Angaben mit einem Transporthubschrauber des Typs CH53 im Einsatz. Nach eigenen Angaben im Kurzbotschaftendienst Twitter war die Maschine bis spät in die Nacht zum Sonntag im Einsatz und sollte die Flüge nach einer vorübergehenden Pause am Sonntag weiter fortzusetzen. Die Bundeswehr veröffentlichte dort auch ein kurzes Video, das einen nächtlichen Wasserabwurf über einer durch den Wald verlaufenden Flammenfront zeigte.

Zwischenzeitlich hatte der Brand auf rund 40 Hektar eingedämmt werden können.

Freitag, 17. Juni

In einem Waldstück nahe Treuenbrietzen (Potsdam Mittelmark) ist am Mittag ein Waldbrand ausgebrochen. Rund 60 Hektar Wald stehen in Flammen. Eine massive Rauchwolke sei bis in den Süden Brandenburgs zu sehen, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel.

Der Katastrophenschutz bat die die Bevölkerung im Gebiet um Treuenbrietzen, Linthe und Niemegk, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Kreissprecherin sagte, die Lage sei dynamisch. „Der Wind dreht sich, es ist wieder sehr trocken“, sagte Metzler.

Der Einsatz der Feuerwehrleute könnte schwierig werden, weil es sich auch um Fläche im Kampfmittelverdachtsgebiet handele, erklärte der Waldbrandschutzbeauftragte. Es seien Flächen betroffen, auf denen es bereits 2018 gebrannt habe. „Es ist bereits zu Detonationen gekommen“, berichtete Engel. Darum könnten die Löscharbeiten nur vom Rand aus erfolgen.