Britische Regierung kündigt Impfpflicht im Gesundheitswesen an
Trotz der Angst vor Kündigungen sollen sich alle Mitarbeiter des englischen Gesundheitsdiensts NHS mit Patientenkontakt impfen lassen.

London-Mitarbeiter des englischen Gesundheitsdiensts NHS mit Patientenkontakt müssen vom kommenden April an vollständig gegen Corona geimpft sein. Das kündigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Dienstag in London an. Nach NHS-Angaben sind bisher bis zu 100.000 Beschäftigte ungeimpft.
An diesem Donnerstag läuft bereits eine Frist aus, bis zu der sich Mitarbeiter von Pflegeheimen impfen lassen mussten. Der Chef des Dachverbands NHS Providers, Chris Hopson, warnte davor, die Beschäftigten zu Sündenböcken zu machen. Die Regierung müsse umsichtig agieren, sonst bestehe die Gefahr, dass Angestellte kündigen. Einen solchen Verlust verkrafte der NHS nicht, sagte Hopson dem Sender BBC Radio 4.
Minister Javid sagte, er habe die Bedenken „sorgfältig abgewogen“, sei aber zu einem klaren Schluss gekommen. „Die Daten zeigen deutlich, dass unsere Impfungen Menschen geschützt haben, und dass sie Leben gerettet haben“, so der Minister. Rückenwind erhielten die Unterstützer einer Impfpflicht von einem Bericht der Zeitung Daily Telegraph. Demnach haben sich in England Zehntausende Menschen in Kliniken mit Corona infiziert, die wegen anderer Krankheiten dort behandelt wurden. Mindestens 11.600 Patienten seien gestorben.
Auch in anderen Ländern gilt eine Impfpflicht für Beschäftigte des Gesundheitswesens, etwa in Frankreich.
