Brutstätten für Krankheitserreger: Peta warnt vor Wildtierbörsen

Am Sonntag findet die „Terraristikbörse Berlin“ statt. Der Tierschutzverein Peta warnt vor Gesundheitsrisiken infolge des Wildtierhandels und fordert ein Verbot solcher Börsen.

Reptil auf einer Exotenbörse.
Reptil auf einer Exotenbörse.PETA Deutschland e.V.

Am Sonntag findet die „Terraristikbörse Berlin“ statt – laut Veranstalter die größte Reptilienbörse in Berlin-Brandenburg. Der Tierschutzverein Peta kritisiert das Geschäft mit wildgefangenen Tieren und warnt vor gesundheitlichen Risiken. Wildtierbörsen seien „Brutstätten für Corona, Affenpocken & Co.“, schreibt Peta in einer Pressemitteilung. Die Tierschützer appellieren an die politischen Entscheidungsträger in Berlin, den Handel mit exotischen Tieren auf Börsen zu beenden: „Für den Tier- und Artenschutz, und um künftige Pandemien zu verhindern.“

Peta prangert an, den gehandelten Tieren würde durch Transport, Haltung unter suboptimalen Bedingungen und Aussetzen oder Abgabe an überfüllte Tierheime Leid zugefügt. Veranstaltungen wie Tierbörsen stellten aber auch eine Gefahr für Menschen dar: So seien viele der angebotenen Reptilien potenzielle Überträger von Zoonosen. „Der Handel und die Ausbeutung von Wildtieren haben in der Vergangenheit nicht nur die Coronakrise, sondern bereits zahlreiche tödliche und hochansteckende Pandemien verursacht – darunter die SARS-Pandemie, die Vogelgrippe H5N1, das Ebolafieber und sogar Aids“, so Peta-Fachreferentin Monic Moll. „Auch die Affenpocken-Infektionen werden auf den Handel mit exotischen Nagetieren zurückgeführt.“

72 Prozent aller Zoonosen aus dem Kontakt mit wildlebenden Arten

Bei einem großen Teil der auf deutschen Börsen verkauften exotischen Tiere handelt es sich laut Peta um Wildfänge aus Asien, Afrika und Südamerika, die wenige Tage zuvor aus ihrem natürlichen Lebensraum entnommen wurden. Welche Viren oder Bakterien sie möglicherweise in sich tragen, sei unbekannt, so die Tierschützer. „Fest steht jedoch, dass mit 72 Prozent der größte Teil aller Zoonosen aus dem Kontakt mit wildlebenden Tierarten resultiert.“