Buckelpiste: Bayerischer Ort baut mit Absicht seltsamen Radweg

„Schön ist es nicht“, gibt eine Sprecherin des Landratsamts zu. Ein Planungsfehler sei der Hügel-Weg aber nicht.

Der seltsame Radweg im bayerischen Kirchdorf an der Amper.
Der seltsame Radweg im bayerischen Kirchdorf an der Amper.dpa/Matthias Balk

Kirchdorf an der Amper-Fünf kuriose Buckel auf 500 Metern: Ein neuer Radweg im bayerischen Kirchdorf an der Amper (Landkreis Freising) sorgt für Verwunderung. Fünf Jahre hat der Bau des insgesamt zwei Kilometer langen Wegs für rund 3,3 Millionen Euro gedauert – fünf künstliche Hügel inklusive. „Das sieht natürlich kurios aus, und schön ist es nicht“, sagte eine Sprecherin des Landratsamts Freising der dpa. „Aber das ist kein Planungsfehler, das ist schon so gewollt.“ 

Für die wellenartige Streckenführung gibt es nach Angaben des Landratsamts mehrere Gründe: Läge der Radweg durchgängig tiefer als die Straße, wäre die Anfahrt von Traktoren auf angrenzende Felder zu schwierig. Wären Radler und Fußgänger auf der gleichen Höhe wie die Autofahrer unterwegs, hätte das nicht nur mehr Geld gekostet, sondern auch mehr Aufwand verursacht: Weil der Weg im Überschwemmungsgebiet der Amper liegt, müssten aufgeschüttete Flächen an anderer Stelle ausgeglichen werden.

Eine dritte Möglichkeit wäre ein gemeinsamer Wirtschaftsweg gewesen. „Dann würden Mähdrescher aber auf dem gleichen Weg wie Radfahrer fahren“, heißt es vom Landratsamt. Also habe man letztlich den hügeligen „Erlebnis-Radweg“ gebaut: „Das muss man ein bisschen sportlich sehen“, sagte die Sprecherin. „Wer die Hügel nicht schafft, schafft den Berg, der danach kommt, auch nicht.“