Corona: Bund will 800 Millionen Masken verbrennen

Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn steht wegen „massiver Überbeschaffung“ von Masken in der Kritik. Einige sind abgelaufen, andere weisen Qualitätsmängel auf.

Brennende Schutzmasken
Brennende Schutzmaskenimago/Rolf Poss

Der Bund will offenbar Millionen Schutzmasken, die zu Beginn der Corona-Pandemie gekauft wurden, verbrennen lassen. Wie aus einem Bericht des Spiegels hervorgeht, sind rund 730 Millionen OP-Masken und 60 Millionen FFP2- oder ähnliche Halbmasken betroffen. Bei ihnen ist inzwischen das Haltbarkeitsdatum abgelaufen.

Außerdem seien bei rund 20 Prozent der seit März 2020 beschafften Masken Qualitätsmängel festgestellt worden. Sie wurden ebenfalls für die Auslieferung gesperrt und sollen nun „thermisch entsorgt“ werden. Erste Ausschreibungen dazu liefen bereits, so das Gesundheitsministerium.

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Spahn räumt Fehler in der Pandemie ein

Der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn soll im Jahr 2020 für sechs Milliarden Euro 5,8 Milliarden Masken gekauft haben. Der Bundesrechnungshof warf ihm damals „massive Überbeschaffung“ vor.

Im September veröffentlichte Spahn ein Buch, in dem er viele Fehler bei der Bewältigung der Pandemie einräumte. Sein Buch hat den Titel „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ – angelehnt an eine Formulierung, mit der er im April 2020 im Bundestag um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Krise geworben hatte. Spahn hatte sich nach dem Ende seiner Ministerzeit im Dezember 2021 nicht mehr öffentlich zur Corona-Politik geäußert.