Berlin-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), RKI-Chef Lothar Wieler und Prof. Klaus Cichutek, Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, haben am Morgen über die aktuelle Corona-Lage informiert.
Dabei sagte Klaus Cichutek, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) an diesem Freitag eine Zulassung für den Impfstoff Astrazeneca empfehlen wird und das wahrscheinlich ohne Altersbeschränkungen. Es werde einen Hinweis geben, dass die Datenlage für die über 64-Jährige nicht besonders gut sei, die Wirksamkeit beinträchtige das aber nicht, so Cichutek
Mit Astrazeneca würde die EU an diesem Freitag den dritten Impfstoff bekommen. „Wir haben es hier mit Impfstoffen zu tun, die von Millionen Menschen gut vertragen werden. Wenn Impfstoffe zugelassen sind, dann sind sie auch gut und sicher“, so Cichutek. In ganz wenigen Einzelfällen gab es anaphylaktische Reaktionen. Dem Paul-Ehrlich-Institut sind 69 Todesfälle bekannt, die nach der Impfung auftraten. Die Todesfälle waren aber auf Grunderkrankungen zurückzuführen und hätten nichts mit der Impfungen zu tun, erklärte der Institutschef.
RKI-Chef Lothar Wieler sagte, dass er jedem empfehle, sich impfen zu lassen. „Das ist der wirkunsgvollste Schutz gegen die Pandemie“, so Wieler. Er zeigt sich erfreut über die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt den zweiten Tag in Folge bei unter 100. Doch noch immer steckten sich zu viele Menschen an und noch immer stürben zu viele Menschen auf den Intensivstationen, die noch immer stark belastet seien, so Wieler. „Doch wir sind auf einem guten Weg.“
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Ähnlich drückte es Jens Spahn aus: „Der Weg heraus aus der Jahrhundertpandemie hat begonnen.“ Spahn räumte ein, dass der Impfstart nicht optimal verlaufen sei. Die Impfstoff-Knappheit werde noch einige Wochen andauern. Die Hotlines für einen Impftermin waren in vielen Orten überlastet. Er könne manchen Frust verstehen.
Spahn rechnet jedoch mit einer Zulassung der Impfstoffe von Curevac und Johnson & Johnson im zweiten Quartal des Jahres. Er blieb dabei, ab dem Sommer allen in Deutschland ein Impfangebot machen zu können. 2,2 Millionen Menschen haben laut Spahn schon die erste Impfung bekommen, 400.000 Menschen schon die zweite Dosis. 560.000 Menschen in Pflegeheimen wurden schon geimpft, das sei bei 800.000 Menschen, die insgesamt in den deutschen Pflegeheimen leben, eine gute Quote. Spahn versprach, dass er allen Menschen über 80 Jahren im ersten Quartal noch ein Impfangebot machen will.
