Bundesnetzagentur warnt: Gasreserven reichen nur für „ein bis zwei Monate“

Bei einem Totalausfall der russischen Gaslieferungen käme Deutschland laut Netzagentur nicht weit. Wie man sich schon jetzt auf die Heizsaison vorbereiten kann.

Eine Gasspeicherstation. Derzeit sind die deutschen Speicher zu etwas mehr als 60 Prozent gefüllt. (Symbolbild)
Eine Gasspeicherstation. Derzeit sind die deutschen Speicher zu etwas mehr als 60 Prozent gefüllt. (Symbolbild)AP/Barbara Gindl

Nach Einschätzungen der Bundesnetzagentur würde Deutschland mit den aktuellen Gasreserven höchstens zwei Monate hinkommen. Das sagte der Chef der Regierungsbehörde Klaus Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dieses Szenario würde eintreten, sollte Russland seine Gaslieferungen an Deutschland komplett einstellen.

So warnte Müller wörtlich: „Sollten wir kein russisches Gas mehr bekommen und einen durchschnittlich warmen Winter erleben, dann reichen die im Moment eingespeicherten Mengen – einschließlich unserer Verpflichtungen, Gas in andere europäische Länder weiterzuleiten – für vielleicht ein bis zwei Monate.“

Russland hat die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bereits deutlich gedrosselt. Nun stehen Wartungsarbeiten an. Es wird befürchtet, dass Russland nach deren Ende nach zehn Tagen, den Gashahn nicht wieder aufdreht. Im Moment sei die Gasversorgung im Land jedoch stabil. Etwas mehr als 60 Prozent der Speicher seien derzeit gefüllt.

Müller appelliert an Bürger: Jetzt auf Heizsaison vorbereiten

Der Netzagentur-Chef Müller rief die Bürgerinnen und Bürger überdies dazu auf, die zwölf Wochen bis zur Heizsaison zu nutzen, um Vorbereitungen zu treffen. Er appellierte an alle Haus- und Wohnungsbesitzer, ihre Gasbrennwertkessel und Heizkörper rasch zu überprüfen und effizient einstellen zu lassen, denn eine Wartung könne den Gasverbrauch um zehn bis 15 Prozent senken.