Bundeswehr leitet Dutzende Verfahren gegen Impfverweigerer ein

Soldaten der Bundeswehr müssen eine Corona-Impfung dulden. Impfverweigerer sehen laut einem Bericht einem Disziplinarverfahren entgegen.

Bundeswehr-Soldaten müssen eine Corona-Impfung dulden.
Bundeswehr-Soldaten müssen eine Corona-Impfung dulden.Imago/Deutzmann

Berlin-Nach der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in ihren Reihen hat die Bundeswehr einem Bericht zufolge Dutzende Disziplinarverfahren gegen Soldaten eingeleitet, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen. Laut internen Zahlen des Verteidigungsministeriums liefen derzeit zwischen 50 und 60 Verfahren gegen Soldaten, die trotz der sogenannten Duldungspflicht die Impfung ablehnten, berichtete der Spiegel am Sonntag.

Die bisher nicht bekannte Zahl der eingeleiteten Verfahren gegen Impfverweigerer nannte das Ministerium laut Spiegel in einer vertraulichen Sitzung des Verteidigungsausschusses. Für die rund 180.000 Soldaten und Soldatinnen gelte das Ablehnen der Impfung als Befehlsverweigerung. Zunächst drohten den Verweigerern in Uniform Disziplinarstrafen, berichtete das Magazin. Letztlich könne die Verweigerung der Impfung aber auch auf einen Ausschluss aus der Truppe hinauslaufen.

Der Militär-Geheimdienst MAD ermittle derzeit gegen mehrere Soldaten, die als radikale Impfverweigerer aufgefallen seien, heißt es in dem Bericht weiter. Einige pflegten Verbindungen zur sogenannten Querdenker-Szene. MAD-Chefin Martina Rosenberg habe im Verteidigungsausschuss berichtet, mehrere der verdächtigten Soldaten seien bereits vorher wegen einer möglichen rechtsextremen Haltung aufgefallen.

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