So setzen sich die Nummern der Buslinien in Berlin zusammen

Die gelb-schwarzen Busse der BVG prägen das Berliner Stadtbild. Doch wie kommen die Nummern der Buslinien eigentlich zustande? 

Ein Bus der BVG fährt durch Berlin. 
Ein Bus der BVG fährt durch Berlin. Emmanuele Contini

Die Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bringen die Bewohner Berlins täglich von A nach B. Insgesamt gibt es laut der BVG rund 200 Linien in der ganzen Stadt. Aber wie wurden sie nummeriert?

Wie die BVG mitteilt, liegt die Lösung der Frage etwa 30 Jahre in der Vergangenheit. Zu dieser Zeit, kurz nach dem Fall der Mauer, als Ost- und West-Berlin wieder vereint waren, herrschte im Nahverkehr Chaos. 

Verfahrene Situation: Unterschiedliche Buslinien, gleiche Nummer

Es gab demnach unterschiedliche Buslinien mit der gleichen Benennung. Das verwirrte die Fahrgäste stadtweit, denn die gleichnamigen Linien hatten völlig unterschiedliche Ziele und Routen.  

Das unübersichtliche System wurde 1991 überarbeitet. „Ganz Berlin bekam dreistellige Liniennummern. Und die Zahlen sind nicht willkürlich gewählt, sondern verraten viel über die Art der jeweiligen Linie und ihr Einzugsgebiet“, verrät das Unternehmen. Und so kann das System dekodiert werden.

Die erste Stelle der dreistelligen Nummer steht für die Art der Linie:
  • Die 1 und die 2 bezeichnen normale Linien, die vorwiegend alle zehn oder 20 Minuten fahren.
  • Eine 3 an der ersten Stelle bedeutet in der Regel, dass es für eine solche Linie zeitliche Einschränkungen und individuelle Takte gibt.
  • Die wenigen Linien, die an der ersten Stelle eine höhere Zahl (aktuell 6, 7 oder 8) haben, fahren über die Stadtgrenzen hinaus und werden von der BVG gemeinsam mit Verkehrsunternehmen aus dem Umland betrieben.
Mit der zweiten Stelle wird eine Linie örtlich zugeordnet:
  • Die 0 steht dabei für eine Durchmesserlinie. So nennen die Fachleute Linien, die mehrere Bezirke durchqueren.
  • Die 1 an zweiter Stelle ist für Wilmersdorf und Zehlendorf vorgesehen
  • Die 2 für Wedding und Reinickendorf,
  • Die 3 für Spandau
  • Die 4 für Charlottenburg und Schöneberg sowie für Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg
  • Die 5 steht für Pankow und Hohenschönhausen
  • Die 6 für Treptow-Köpenick
  • Die 7 für Tempelhof und Neukölln
  • Die 8 für Steglitz
  • Die 9 für Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg

Nach Angaben des Unternehmens ist dies eine grobe Einordnung, denn die allermeisten Linien durchqueren auf der Route gleich mehrere Bezirke. Die dritte Stelle ist dann jeweils die Durchnummerierung der örtlichen Linien. Und dann gibt es natürlich noch besondere Linien.

Buchstaben-Bus: Was bedeutet M, X und N?

Diese haben nur zwei Ziffern und einen Buchstaben am Anfang. Dabei steht das M für „Metro“ wie Metropole. Die M-Linien fahren den ganzen Tag - also 24 Stunden und das sogar im Zehn-Minuten-Takt oder häufiger. 

Ein weiterer bekannter Buchstabe ist das X. Dies steht für den Expressbus. Fahrgäste kommen damit schneller ans Ziel, da nicht jede Haltestelle angefahren wird. 

Nachtschwärmer in Berlin kennen sicherlich auch den Buchstaben N. Dabei handelt es sich um die Nachtbusse, die täglich zwischen circa 0.30 und 4.30 Uhr unterwegs sind.

Sightseeing in Berlin: Linie 100, 200 und 300 besonders bei Touris beliebt

Weiter teilt die BVG mit:„ In der Praxis gibt es allerdings auch (wenige) Ausnahmen, weil das Netz sehr groß und weit verzweigt ist. Ein Beispiel ist die Linie M29, die nicht im Norden, sondern im mittleren Süden Berlins verkehrt. Diese Nummer (erst 29, später 129) ist seit vielen Jahren traditionell für diese Strecke vergeben.“ Auch die bekannten Linien 100, 200 und 300 weichen von dem genannten Schema ab. Besonders Touristen in Berlin nutzen diese Linien, da sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt anfahren. 


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