Hanfparade in Berlin: Tausende ziehen am Sonnabend durch die City

Befürworter der Cannabis-Legalisierung treffen sich zu ihrem jährlichen Groß-Event in Berlin. Eine gesetzliche Freigabe von Marihuana und Haschisch rückt immer näher.

Teilnehmer der Hanfparade demonstrieren für die Legalisierung von Cannabis. (Archivbild)
Teilnehmer der Hanfparade demonstrieren für die Legalisierung von Cannabis. (Archivbild)dpa/Jörg Carstensen

Zahlreiche Unterstützer der Cannabis-Legalisierung wollen an diesem Sonnabend bei der diesjährigen Hanfparade durch die Berliner Innenstadt ziehen. Zu der Demonstration werden einige tausend Menschen erwartet, im vergangenen Jahr waren es laut Polizei 2000 Teilnehmer. Sie fordern eine gesetzliche Erlaubnis für Drogen wie Marihuana und Haschisch sowie für Cannabisprodukte als Medizin.

Das diesjährige Motto lautet: „Hanf ist für alle da“. Die Auftaktkundgebung beginnt um 12 Uhr am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus. Ab 15 Uhr wollen die Demonstranten dann mit mehreren Musikwagen zum Brandenburger Tor, am Reichstag vorbei und wieder zurück zum Rathaus ziehen, wo eine Abschlusskundgebung angekündigt ist.

Berlin: Hanfparade findet seit 1997 statt

Bereits am Freitag um 18 Uhr gibt es eine Kundgebung vor der russischen Botschaft. Dabei soll Freiheit für die US-amerikanische Basketballerin Brittney Griner gefordert werden. Sie wurde kürzlich wegen des Besitzes einer geringen Menge THC-haltigen Öls zu neun Jahren Haft in Russland verurteilt.

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Die Hanfparade findet seit 1997 statt. Inzwischen plant die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP, eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einzuführen. Ende des Jahres soll ein Gesetzentwurf dafür vorlegt werden.

Gleichzeitig forderte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung eine Debatte über eine Obergrenze des Drogen-Wirkstoffs THC. Dieser habe sich im Lauf der Jahre verdreifacht, ein Joint aus den 70er-Jahren sei mit dem heutigen nicht mehr vergleichbar, argumentierte er. Untersuchungen zeigten, dass Cannabis besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis Anfang 20 zu Entwicklungsschäden des Gehirns führen kann.