Spandau: Carsharing-Fahrer rammt auf Flucht vor Kontrolle zwei Polizeiautos

Die Gewerkschaft der Polizei warnt, dass Carsharing-Fahrzeuge immer wieder in ähnliche Taten verwickelt sind. Hier müssten „die Anbieter nachjustieren“.

In Haselhorst in Spandau hat ein Mann mit einem Carsharing-Autos mit Absicht zwei Polizeiautos gerammt. Die Fahrzeuge sind nicht mehr einsatzbereit.
In Haselhorst in Spandau hat ein Mann mit einem Carsharing-Autos mit Absicht zwei Polizeiautos gerammt. Die Fahrzeuge sind nicht mehr einsatzbereit.Pudwell

Berlin-Im Berliner Stadtteil Haselhorst in Spandau kam es heute zu einem schweren Verkehrsunfall. Hier rammte der Fahrer eines Carsharing-Autos mit Absicht zwei Streifenwagen der Polizei Berlin. Sowohl die Polizeiautos als auch das Carsharing-Fahrzeug der Firma Miles („Pay for the ride, not the traffic“) wurden dabei schwer beschädigt. Der Fahrer des VW Polo wollte gegen 23.40 Uhr vor einer Polizeikontrolle fliehen. In der Daumstraße rammte er den ersten Streifenwagen, in der Kleine Eiswerderstraße bei den CCC Filmstudios den zweiten.

Hierbei wurde das Carsharing-Fahrzeug so schwer beschädigt, dass es nicht mehr fahrbereit ist. Der Fahrer konnte festgenommen werden. Vorläufige Bilanz der Fahrt sind drei schwer beschädigte Fahrzeuge und drei Verletzte.  

Polizeigewerkschaft fordert: Carsharing-Anbieter müssen nachjustieren

Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagt dazu: „Der Vorfall aus der Nacht zeigt, wie schnell eine vermeintlich simple polizeiliche Maßnahme eskalieren kann, weil Leute bei der Flucht vor der Polizei Verletzung und gar den Tod von Menschen billigend in Kauf.“ Zudem sei „festzustellen, dass hier immer wieder aufs Neue Carsharing-Fahrzeuge benutzt werden“.

Natürlich sei es praktisch, dass man überall in der Stadt relativ unproblematisch auf ein Auto zurückgreifen könne. Doch Jendro warnt: „Der Preis dafür ist, dass so aber auch jemand ohne Führerschein mit gefälschten oder geklauten Daten diesen Zugang nutzen, sich in der Stadt austoben und andere gefährden kann.“

Jendro fordert die Carsharing-Unternehmen auf: „Hier müssen die Anbieter nachjustieren.“ Zudem wünscht er „den verletzten Kollegen alles Gute“.