CDU-Generalsekretär Evers distanziert sich von Limberg

Nach einem Unfall hatte CDU-Mitglied Karsten Limberg der getöteten Radlerin eine „Dummheit“ unterstellt. Nun entschuldigt er sich, die Partei geht auf Distanz.

Der Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers (Archivbild).
Der Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers (Archivbild).dpa/Christoph Soeder

Nach einem Verkehrsunfall mit einer getöteten Radfahrerin in Berlin-Dahlem hat ein Tweet des CDU-Mitglieds Karsten Limberg für Empörung gesorgt. Limberg, nach eigenen Angaben erst kurzzeitig Mitglied der CDU in Schöneberg, hatte der 81-jährigen Radfahrerin teilweise eine Mitschuld und wörtlich eine „Dummheit“ unterstellt. Entsprechende Tweets wurden inzwischen gelöscht. Limberg entschuldigte sich, ebenfalls auf Twitter.

Der Ärger über seine Äußerungen hält aber an: Die Berliner CDU distanziert sich ausdrücklich von Karsten Limberg und weist darauf hin, dass dieser einfaches Mitglied sei – und weder ein Mandat noch ein Amt habe. Der Generalsekretär der Hauptstadt-CDU, Stefan Evers, sagte der Berliner Zeitung: „Dieser Mann spricht nicht für die CDU und nicht für die Berliner CDU. In der CDU gibt es keine zwei Meinung darüber, dass an dieser Stelle tiefe Betroffenheit und auch Beileid gegenüber den Angehörigen angebracht ist.“ Evers sprach den Angehörigen der 81-Jährigen sein Beileid aus. Er ergänzte: „In solchen Fällen sollte man immer Pietät walten lassen.“

Bereits am Donnerstag hatte sich Limberg auf Twitter entschuldigt: „Mein Tweet hat die Gefühle von Menschen verletzt, das wollte ich nicht u. das tut mir leid – natürlich wollte ich nicht der alten Dame die Schuld geben. Jedes Verkehrsopfer ist eines zu viel – über die Ursachen wollte ich eine Diskussion anstoßen, dafür habe ich den falschen Weg gewählt.“

Im vorigen Jahr starben insgesamt 40 Menschen im Berliner Straßenverkehr: 15 Fußgänger, zehn Radfahrer, acht Autoinsassen, fünf Motorradfahrer und drei weitere Verkehrsteilnehmer. Im Jahr 2020 zählte die Polizei Berlin insgesamt 50 Verkehrstote.