Klima-Union: „Es muss teuer sein, damit die Leute sparen“

Der Vorsitzende der Klima-Union, Thomas Heilmann, ist gegen künstlich gedämpfte Gaspreise. Stattdessen plädiert er für längere AKW-Laufzeiten.

Der Vorsitzende der Klima-Union, Thomas Heilmann.
Der Vorsitzende der Klima-Union, Thomas Heilmann.Heilmann.berlin

Der Vorsitzende der Klima-Union, Thomas Heilmann (CDU) hat sich für einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke angesichts steigender Strompreise ausgesprochen. Künstlich gedämpfte Gaspreise lehnt er hingegen ab. „Es muss teuer sein, damit die Leute sparen“, so Heilmann in der RTL-Sendung „Frühstart“.

„Wir können die drei bestehenden Atomkraftwerke bis Jahresende auf voller Leistung laufen lassen“, so der Heilmann weiter. Diese Leistung gehe jeden Tag mit den bestehenden Brennstäben leicht zurück. „Das heißt, wir haben im Mai dann immer noch 60 Prozent Leistung aus diesen Atomkraftwerken“, so Heilmann weiter. „Und wenn der Strom knapp wird, und er wird knapp, dann wird er halt teuer.“

Saskia Esken gegen Verlängerung von AKW-Laufzeiten

Die Streckung des Betriebs sei jedenfalls die günstigste Maßnahme, um den Anstieg der Preise zu dämpfen. „Und dann müssen wir den Menschen unabhängig von ihrem Verbrauch Geld geben“, so Heilmann weiter. „Es ist nicht so, dass wir die Verbraucher allein lassen wollen.“ Heilmann plädiert dafür, den Menschen mehrere hundert Euro zu zahlen, unabhängig davon, wie hoch die Gasrechnung ausfällt.

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SPD-Chefin Saskia Esken wies hingegen die Forderungen der Union und FDP klar zurück, die Laufzeiten der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland wegen drohender Gasengpässe zu verlängern. Dies sei aus energie-, wirtschafts- und sicherheitspolitischer Sicht „komplett unsinnig“, sagte Esken der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch. Die Atomkraftwerke lieferten Strom und keine Wärme. Um Gaskraftwerke bei der Stromerzeugung zu ersetzen, gebe es „flexiblere und sichere Alternativen“.

Die letzten drei bestehenden Atomkraftwerke deckten gerade einmal fünf Prozent der Stromproduktion und leisteten somit keinen zählbaren Beitrag in der aktuellen Krise, sagte Esken. „Atomkraft ist unwirtschaftlich, hoch gefährlich und hat keine Zukunft.“

Im Zuge des nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima beschlossenen Atomausstiegs sollen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke zum Jahresende vom Netz gehen. Derzeit liefern noch die Meiler Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 Strom.