CDU zum Flugskandal: Lambrecht fehlt notwendiges Amtsverständnis
Unionsfraktionsvize Johann Wadephul kritisiert, wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht auf die Kritik an dem Mitflug ihres Sohnes reagierte.

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat sich unzufrieden mit der Reaktion von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auf die Kritik an einem Mitflug ihres Sohnes in einem Regierungshubschrauber gezeigt.
Lambrecht zeige „mit ihrer zurückhaltenden Reaktion auf die Vorwürfe, dass ihr das notwendige Amtsverständnis fehlt“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Es reiche nicht, für die Zukunft mehr Sensibilität zu versprechen. „Die Ministerin muss jetzt umfänglich für Transparenz sorgen und ihre Salamitaktik beenden. Es darf in der aktuellen Lage keinen Zweifel an der Integrität der Verteidigungsministerin geben.“
Lambrecht hatte in einem Regierungshubschrauber zu einem Truppenbesuch in Norddeutschland Mitte April ihren 21-jährigen Sohn mitgenommen, ohne dass dieser an dem Militärbesuch selbst teilnahm. Am nächsten Tag und nach einer Hotelübernachtung ging es mit Auto und Personenschützern auf die nahe Insel Sylt.
Verteidigungsministerin Lambrecht wollte Zeit mit ihrem Sohn verbringen
Lambrecht hatte am Mittwoch in einem ZDF-Interview Verständnis für öffentliche Kritik an dem Mitflug geäußert. Zugleich kündigte sie Konsequenzen an, damit solche Vorwürfe künftig nicht mehr möglich seien. Details nannte sie nicht. Sie führte aus, als Ministerin habe sie sehr wenig Zeit für Privatleben.
„Aber mir ist es als Mutter auch wichtig, den Kontakt zu meinem Sohn zu halten“, sagte sie. Dafür bitte sie um Verständnis. Das Verteidigungsministerium hatte darauf verwiesen, dass Lambrecht den Mitflug regelkonform beantragt und die Kosten voll übernommen habe.
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil verteidigte Lambrecht. „Ich finde, das ist in Ordnung, dass auch Ministerinnen und Minister ein Privatleben haben, dass sie dann auch mit ihren Kindern zusammen sind“, sagte er am Mittwochabend „RTL Direkt“. „Dieses Recht auf Privatleben hört nicht auf, wenn man ein Ministeramt annimmt. So lange man sich an die Vorschriften hält und die einhält, ist das in Ordnung. Dafür sind Vorschriften da.“
