Fan-Ausschluss in Neapel: Eintracht Frankfurt wehrt sich mit einstweiliger Verfügung

Das gegen Eintracht Frankfurt ausgesprochene Fan-Verbot schlägt Wellen: Der Verein wehrt sich. Ein Bundestagsabgeordneter unterstützt sein Team. 

Eintracht Frankfurt geht juristisch gegen das Verkaufsverbot von Auswärtskarten vor.
Eintracht Frankfurt geht juristisch gegen das Verkaufsverbot von Auswärtskarten vor.Arne Dedert/dpa

Frankfurt/Main-Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt geht mit einer einstweiligen Verfügung im Schnellverfahren gegen den Fan-Ausschluss in der Champions League vor. Dies bestätigte der Verein der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte die Bild berichtet. „Nach Einschätzung aller Experten hat es eher symbolischen Charakter“, sagte Eintracht-Vorstand Philipp Reschke der Bild. Dass der Erlass für das Achtelfinal-Rückspiel am 15. Februar beim SSC Neapel gekippt wird, gilt als sehr unwahrscheinlich.

Italienische Regierung untersagte Ticketverkauf

Die Fans der Hessen dürfen den Bundesligisten nicht im Stadion in Italien unterstützen. Das italienische Innenministerium hat eine Verfügung gegen den Spitzenreiter der Serie A erlassen, wonach dieser keine Eintrittskarten für die Partie am 15. März an Frankfurter Anhänger verkaufen darf. Nach Angaben der Eintracht vom Dienstag soll dieses Verbot auch das offizielle Gastkontingent über insgesamt 2700 Karten, davon 2400 im Gästesektor, umfassen, welches dem Verein nach dem UEFA-Reglement zustünde.

Cheftrainer Oliver Glasner berichtete bereits, wie auch aus seinem Umfeld Personen ihre Reisen und Hotels in Neapel stornieren. Am Rande des Hinspiels am 21. Februar, das die Hessen mit 0:2 verloren hatten, war es in Frankfurt zu tätlichen Angriffen auf italienische Fans gekommen. Neun Personen wurden damals kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

Bundestagsabgeordneter setzt sich für Eintracht Frankfurt ein

Mit einem Brief an die italienische Botschaft hat der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Armand Zorn (SPD) gegen die Anweisung des italienischen Innenministeriums protestiert. In dem Brief an den Botschafter Italiens, Armando Varricchio, über den die Frankfurter Rundschau berichtet, schreibt Zorn, er habe „mit großer Verwunderung und Bestürzung“ die Verfügung des italienischen Innenministeriums zur Kenntnis genommen.

„Dieses Verbot ist ein schwerwiegender Eingriff in den sportlichen Wettbewerb und die Fankultur der Eintracht und des Fußballs im Generellen. Das Argument der Sicherheitslage rechtfertigt polizeiliche Maßnahmen, um das Großereignis abzusichern, jedoch kein pauschales Verbot. Hierin sehe ich einen gefährlichen Präzedenzfall für den europäischen Fußball“, so Zorn in dem Brief.

Er fordert ein sofortiges Aufheben des Verbots und appelliert an die italienische Regierung mit einer Forderung, den Ticketverkauf wieder zuzulassen: „Zu einem Fußballspiel gehören die Fans beider Mannschaften! Alles andere widerspricht dem Geist des Fußballs.“