Charité-Studie: Frauen, die oft Sex haben, haben mehr im Kopf

Berliner Wissenschaftler scannten die Gehirne ihrer Studienteilnehmerinnen, während die Klitoris mit einer Art Vibrator stimuliert wurde.

Forschern zufolge findet die sexuelle Erregung der Frau im sogenannten somatosensorischen Kortex statt (Symbolbild).
Forschern zufolge findet die sexuelle Erregung der Frau im sogenannten somatosensorischen Kortex statt (Symbolbild).Imago/Panthermedia/NoumadSoul

Berlin-Wissenschaftler der Berliner Charité haben offenbar herausgefunden, dass, je mehr Sex Frauen haben, desto mehr Hirnmasse vorhanden ist. Im Abstract der Studie heißt es: „Wir zeigen, dass die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs innerhalb von zwölf Monaten mit der strukturellen Dicke des individuell kartierten linken Genitalfeldes korreliert.“ Die Autoren machten die genaue Lage der Hirnregion aus, in der die sexuelle Erregung der Frau stattfindet. Das weibliche Genitalrepräsentationsfeld liegt demnach im sogenannten somatosensorischen Kortex des Gehirns. 

Die Forscher machten einen Zusammenhang zwischen Berührung und der weiblichen Gehirnentwicklung aus. Dazu wurde jeweils die Klitoris der 20 Studienteilnehmerinnen im Alter von 18 bis 45 Jahren mit Hilfe eines vibrierenden, runden Objektes stimuliert – achtmal, jeweils 10 Sekunden lang, unterbrochen von zehn Sekunden Ruhezeit. Währenddessen seien die Gehirne der Frauen mittels einer funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) gescannt worden.

Führt mehr Hirn zu mehr Sex oder mehr Sex zu mehr Hirn?

Sobald das Gerät vibrierte, sei auch die somatosensorische Kortexregion aktiviert worden. Wie die New York Post berichtet, verfügten die weiblichen Freiwilligen, die den meisten Sex innerhalb eines Jahres hatten, über die robusteste Dicke dieses Hirnareals. Dr. Christine Heim, Professorin für Medizinische Psychologie an der Charité, fasst die Ergebnisse der Studie, die kürzlich im Journal of Neuroscience erschienen ist, wie folgt zusammen: „Wir fanden einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs und der Dicke des individuell abgebildeten Genitalfeldes.“ Die Forscherin räumt jedoch ein, dass weitere Studien erforderlich seien. 

Die Studienautoren treffen offenbar keine Aussagen darüber, ob Frauen, deren somatosensorischer Kortex ausgeprägter ist, mehr Sex haben – oder ob umgekehrt mehr Sex diesen Teil der Großhirnrinde erweitert. Vermutet wird jedoch, dass häufiger Geschlechtsverkehr zu einer stärkeren Ausprägung führt, heißt es in der New York Post.