Paul-Ehrlich-Institut rechnet mit Omikron-Impfstoff in wenigen Monaten
Dieses Ziel sei durchaus realistisch bei mRNA- und vielleicht auch bei Vektor-Impfstoffen, sagt PEI-Chef Cichutek. Der rechtliche Rahmen sei „bereits gesteckt“.

Osnabrück-Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, rechnet damit, dass die Entwicklung eines an die neue Omikron-Variante des Coronavirus angepassten Impfstoffs noch wenige Monate dauern wird. „Die Hersteller der mRNA-Impfstoffe (Biontech und Moderna) haben signalisiert, dass sie in der Lage wären, innerhalb von sechs Wochen eine Stammanpassung umzusetzen und dann innerhalb von wenigen Wochen Millionen Dosen herstellen zu können“, sagte Cichutek der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).
„Drei bis vier Monate erscheinen durchaus realistisch bei mRNA-, vielleicht auch bei Vektor-Impfstoffen, deren Originalimpfstoff bereits zugelassen ist.“ Die Zulassung der neuen Impfstoffe soll dann vergleichsweise schnell gehen: „Wenn die Anträge für variante Covid-Impfstoffe vollständig sind, kann der Ausschuss für Human-Arzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), in dem das Paul-Ehrlich-Institut vertreten ist, innerhalb weniger Tage darüber entscheiden“, sagte der PEI-Präsident der NOZ. Der rechtliche Rahmen für solche angepassten Impfstoffe sei „bereits gesteckt“.
Wenn die Änderungen im Vergleich zum ursprünglichen Impfstoff nur gering sind, „dann ist in der EU dazu nur eine kleine klinische Prüfung erforderlich, um die ursprüngliche Zulassung umzustellen“, erläuterte Cichutek. Geprüft würden in so einem Fall die Umstellungen im genetischen Material und im Herstellungsprozess. Außerdem werde an einer „geringeren Anzahl freiwillig und nach informierter Zustimmung teilnehmender Probanden“ getestet, ob der angepasste Impfstoff eine „vergleichbar gute Immunreaktion auslöst“, sagte er.
