China, Indien, Saudi-Arabien: Wie Russland noch immer gute Geschäfte macht

Trotz der Sanktionen des Westens gebe es für Russland genug Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Das meldet die größte Zeitung der Niederlande.

Putin und Chinas Präsident Xi Jinping: Das Land ist nach wie vor bereit, russisches Öl zu kaufen.
Putin und Chinas Präsident Xi Jinping: Das Land ist nach wie vor bereit, russisches Öl zu kaufen.dpa

Laut der auflagenstärksten Zeitung der Niederlande greifen die Sanktionen gegen Russland nicht ausreichend. „Russlands Wirtschaft wird länger durchhalten als die Verteidiger des Stahlwerks von Mariupol“, kommentiert De Telegraaf am Samstag. Der Westen möge von den härtesten Sanktionen aller Zeiten reden, die die russische Bevölkerung mit der Zeit sicher auch zu spüren bekomme, „aber trotz der soliden westlichen Front gibt es noch immer Gelegenheit für Russland, Geld zu verdienen“.

Als die „größte Hintertür der Welt“ bezeichnet die niederländische Boulevardzeitung die Supermacht China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern. Das Land sei nach wie vor bereit, russisches Öl zu kaufen – genau wie Chinas Konkurrent Indien. Das Land – mit 1,3 Einwohnerinnen und Einwohnern unwesentlich kleiner als China – beteiligt sich ebenso nicht an den internationalen Sanktionen und will eine angeblich neutrale Position einnehmen.

Auch Vereinigte Arabische Emirate profitieren

Zudem verweigerten zwei arabische Länder ihre Hilfe, obwohl sie eigentlich unter dem Schutzschirm der USA leben. „Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate profitieren von den hohen Preisen auf dem Ölmarkt, die durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine verursacht wurden“, so De Telegraaf. Sie hätten das Potenzial, dem Westen zu helfen, wenn sie selbst mehr Öl auf den Markt brächten, zögerten aber, dies zu tun. „Auf welcher Seite stehen sie?“, fragt die Zeitung. „Es überrascht nicht, dass es nicht die Seite der demokratischen Kräfte ist.“