Corona: Berlin fehlt Personal für Ausbau der Impf-Infrastruktur
Viele ehemalige Mitarbeiter aus Impfzentren sind in andere Berufsfelder weitergezogen – nachdem das Gros der Standorte geschlossen wurde.

Berlin-Personalmangel bremst in Berlin den geplanten Wiederausbau der Infrastruktur für Corona-Impfungen. Man sei beim Ausbau noch nicht so weit wie gewünscht, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag in Berlin. Es mangele nicht an Geld oder Räumlichkeiten, sondern an Personal. Wer helfen wolle und entsprechende Kenntnisse habe, solle sich melden.
Voriges Jahr hätten Menschen aus der Gastronomie, Hotellerie und Kultur in den Impfzentren ausgeholfen, nach den vergangenen entspannteren Monaten hätten viele jedoch wieder andere Aufgaben gefunden, schilderte Müller. „Uns fehlen schlichtweg viele Menschen, um noch schneller die Impfzentren ausbauen zu können.“ Man sehe bereits eine erhöhte Nachfrage nach Impfungen.
Müller fordert mehr Flexibilität bei Auffrischimpfungen
Berlins Regierungschef hat sich am Dienstag auch zu den Corona-Auffrischimpfungen geäußert. Es gebe im Moment eine klare Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die sogenannten Booster zunächst Älteren und sechs Monate nach der Zweitimpfung zu verabreichen, erläuterte Müller. Was die Älteren anbelange, sei dies auch „richtig und wichtig“. Aber man müsse darüber hinausgehen: mit mehr Flexibilität entweder durch Beschlüsse auf Bundesebene oder durch eine andere Stiko-Empfehlung.
„Es sagen alle Fachleute, dass auch eine frühere Auffrischungsimpfung, auch in anderen Altersgruppen, hervorragend schützt“, sagte Müller. Die Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen vorerst unter anderem für Menschen ab 70, für immunsupprimierte Patienten und für Pflegepersonal. Angebracht sind die Impf-Verstärkungen demnach meist frühestens sechs Monate nach einer vollständigen Impfung.
