Berlin-Das Video einer Aktion von Corona-Skeptikern sorgt derzeit für Empörung. Zu sehen ist eine Gruppe von Männern und Frauen, die ohne Maske und Abstand einen Supermarkt in Prenzlauer Berg besuchen. Im Eingangsbereich macht die Gruppe Kniebeugen, singt „Ein bisschen Sars muss sein“, klatscht und winkt.
Dahinter steckt die verschwörungsideologische Gruppe Freedomparade. In den vergangenen Monaten fiel die Gruppierung nicht nur durch das massenhafte Verbreiten von Verschwörungsmythen im Netz, sondern immer wieder auch durch Protestaktionen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung auf.
„Ein bisschen SARS muss sein“ - die verschwörungsideologische Freedomparade ist gestern wieder unterwegs gewesen und hat unter anderem dem LPG-Supermarkt in PBerg einen maskenlosen Besuch abgestattet. „Aktionen“ wie diese, werden von der Gruppe seit Monaten durchgeführt. pic.twitter.com/U4k5NntDQr
— julius geiler (@glr_berlin) December 17, 2020
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Die jüngste Aktion sorgte für scharfe Kritik, auch aus der Politik. So kommentierte SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach auf Twitter: „Ihr gut gelaunter narzisstischer Egoismus ist für mich schwer zu ertragen.“ Die Berliner Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch forderte die Polizei auf, „mit Nachdruck“ zu ermitteln.
Youtuber Rezo schrieb auf Twitter: „In Hanau werden Leichen bereits in Kühlcontainern gelagert, weil die Leichenhallen voll sind. Gleichzeitig singen diese Menschen ‚Ein bisschen Sars muss sein‘. Ohne Maske gezielt an öffentlichen Orten mit vielen Unbeteiligten. Wie kann man so asozial und menschenverachtend sein?“
Wie der Tagesspiegel schreibt, liegt der Polizei Berlin mindestens eine Anzeige wegen der Aktion vor. Demnach habe die Behörde wegen möglicher Ordnungswidrigkeiten die Ermittlungen aufgenommen.
