Die EU-Kommission hat eine Vereinbarung mit dem spanischen Pharma-Unternehmen Hipra über den Kauf eines Corona-Impfstoffs für Auffrischungsimpfungen unterzeichnet. Die EU-Mitgliedstaaten können demnach insgesamt bis zu 250 Millionen Dosen des Vakzins kaufen, wie die Kommission am Dienstag mitteilte. Der proteinbasierte Impfstoff von Hipra ist den Angaben zufolge als Auffrischungsimpfung für Menschen ab 16 Jahren vorgesehen.
Corona-Impfstoff Hipra ist von der EMA noch gar nicht zugelassen
Der Wirkstoff wurde als Boosterimpfung entwickelt und wird derzeit noch von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) geprüft. Deutschland beteiligt sich nicht an dem Gemeinschaftskauf.
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„Angesichts der Zunahme der Covid-19-Infektionen in Europa müssen wir bestmöglich Vorsorge treffen, bevor die Herbst- und Wintermonate anbrechen“, erklärte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Der Hipra-Impfstoff sei „eine weitere Ergänzung“ des bereits breiten Impfstoffportfolios der Europäischen Union. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez begrüßte die Unterzeichnung des Vertrags als Zeichen für eine baldige Zulassung des Mittels.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geriet zuletzt wegen Intransparenz bei den Impfstoff-Deals in die Kritik. So sollen angeblich wichtige Chatverläufe zwischen von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla gelöscht worden sein. Ursula von der Leyen hatte mit dem Pfizer-Chef über die 1,8 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff via Textnachrichten verhandelt. Die New York Times berichtete darüber im April 2021.
Mehrere EU-Parlamentarier hatten sich zudem immer wieder darüber empört, keine genauen Einsichten in die Verträge zwischen EU und Pharmaunternehmen zu erhalten.
