Corona-Impfung: Hausärzte sollen Risikogruppen Atteste schreiben

Hausärzte in Deutschland sollen laut einem Bericht der Ärztezeitung bald entscheiden, wer früher geimpft werden soll und wer später. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einem neu eröffneten Impfzentrum in Düsseldorf.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einem neu eröffneten Impfzentrum in Düsseldorf.dpa/Federico Gambarini

Berlin-Den Hausärzten in Deutschland wird bei der Impfung gegen das Coronavirus offenbar eine entscheidende Rolle zukommen. Wie die Deutsche Ärztezeitung berichtet, sollen sie Patienten mit Vorerkrankungen per Attest bescheinigen, dass sie Anspruch auf eine Impfung haben. Pro Attest sollen die Mediziner jeweils fünf Euro bekommen. 

Die Ärztezeitung beruft sich dabei auf einen Entwurf für eine Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) aus dem Bundesgesundheitsministerium, das Mitte Dezember schon in Kraft treten soll. Das Attest soll auch einen Code zur Terminvergabe enthalten können.

Die Pläne werden dem Bericht zufolge von Hausärzten kritisiert. Ulrich Weigeldt vom Deutschen Hausärzteverband sagte der Ärztezeitung, die Politik drücke sich vor „klaren Priorisierungsentscheidungen“ und lade sie nun „quasi durch die Hintertür“ bei den Hausärzten ab. Es übersteige die Kapazitäten in den Arztpraxen, „wenn nun millionenfach Einzelgespräche und Untersuchungen für Atteste zur Impfberechtigung durchgeführt werden sollen.“  

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Andere Hausärzte kritisierten, dass es fünf Euro Honorar für ein Attest geben soll. Sie schlugen vor, zur Vereinfachung neben Impfzentren auch Attestzentren einzurichten.