Corona: In diesen Ländern gibt es bereits eine Impfpflicht

In Österreich gilt seit diesem Wochenende eine Impfpflicht für alle über 18-Jährigen. Einige Länder handhaben das bereits anders. Hier eine Zusammenfassung.

Ein Digitales COVID-Impfzertifikat der EU (Symbolbild).
Ein Digitales COVID-Impfzertifikat der EU (Symbolbild).dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

Im März will der Bundestag über eine allgemeine Corona-Impflicht in Deutschland diskutieren. Eine sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht wurde bereichts beschlossen, die ab Mitte März unter anderem für Beschäftigte von Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und Rettungsdiensten gilt. Einige Länder sind den umstrittenen Schritt einer allgemeinen Impfpflicht bereits gegangen. Im Nachbarland Österreich trat der Beschluss an diesem Wochenende in Kraft. Doch es gibt noch weitere Länder, wo eine solche Maßnahme bereits beschlossen wurde oder in Teilen umgesetzt werden soll.

Österreich
  • Die Impfpflicht im Nachbarland gilt seit Samstag für alle mit Wohnsitz in Österreich über 18 Jahre. Ausnahmen gibt es für Schwangere und für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sowie teils auch für Genesene. Bei Verstößen drohen Strafen in einem verkürzten Verfahren bis zu 600 Euro, am Ende dann bis zu 3600 Euro. Bis Mitte März soll es aber noch keine Strafen geben. Erst dann wird auch mit Stichproben kontrolliert.
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Griechenland
  • In Griechenland betrifft die Corona-Impfpflicht ausschließlich ältere Menschen. Dort müssen sich seit Jahresbeginn alle über 60-Jährigen gegen das Coronavirus impfen lassen. Bei Verstößen werden hohe Bußgelder fällig. Seit September 2021 ist die Corona-Impfung Pflicht für das Personal im Gesundheitsbereich und in Altenheimen. Das Gesetz sieht vor, dass jene Beschäftigte im Gesundheitssektor, die noch ungeimpft sind, ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt werden. Eine ähnliche Regelung sollte auch in Tschechien kommen, wurde aber kürzlich von der neuen Regierung wieder verworfen.
Italien
  • In Italien müssen sich ab dem 15. Februar alle über 50-Jährigen gegen das Virus immunisieren lassen. Schon länger sind in dem Land Ärzte und anderes medizinisches Personal, Beschäftigte in Schulen, bei der Polizei und beim Militär sowie Mitarbeitende von Altenheimen zur Immunisierung verpflichtet. Seit Anfang Oktober gilt außerdem für alle Arbeitnehmer eine „Green Pass“-Pflicht, die von jedem verlangt, einen Geimpften-, Genesenen- oder Getesteten-Nachweis vorzulegen.
Großbritannien
  • Im Großbritanniens gilt ab dem 11. November eine Impfpflicht für das Personal von Seniorenheimen. Zudem gibt es eine Impfpflicht für medizinisches Personal im Dienst des nationalen Gesundheitsdienstes NHS.
Frankreich
  • In Frankreich gilt seit dem 15. September 2021 eine Impfpflicht für Beschäftigte von Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen, Rettungsdiensten sowie der Polizei und Feuerwehr.
Belgien
  • In Belgien gilt eine Impfpflicht für das Personal im Gesundheitswesen.
Lettland
  • Im Lettland gilt eine Impfpflicht für alle Berufssoldaten sowie für alle Beschäftigten im Gesundheits- und Bildungswesen. Parlamentsabgeordnete, die sich nicht impfen lassen, kann in Lettland sogar das Wahlrecht entzogen und das Gehalt gekürzt werden. Unternehmen dürfen Arbeitnehmer entlassen, die sich der Impfung verweigern und nicht bereit sind, auf einen anderen Arbeitsplatz zu wechseln.
Ecuador
  • Das südamerikanische Land hat besonders strenge Corona-Regeln. Dort gilt seit Dezember eine allgemeine Impfpflicht für alle Bürgerinnen und Bürger ab fünf Jahren. Bis Anfang Februar sollen rund 75 Prozent der knapp 18 Millionen Einwohner des südamerikanischen Landes zwei Impfdosen erhalten haben.
Indonesien
  • Der Inselstaat im Südosten Asiens hatte bereits im Februar 2021 eine allgemeine Impfpflicht beschlossen. Viele Indonesier lassen sich laut internationalen Medien trotz des politischen Drucks nicht impfen. Laut den offiziellen Zahlen waren zum Anfang des Jahres 2022 nicht einmal die Hälfte der mehr als 270 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner geimpft. Die Strafen für Verstöße gegen die Impfpflicht entsprechen mit bis zu 300 Euro dem Doppelten des durchschnittlichen Monatseinkommens.
USA
  • In den USA wollte Präsident Joe Biden eine Impf- oder Testpflicht für Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten einführen – das wurde jedoch vom Obersten Gerichtshof gestoppt. Nun gilt die Impfplicht in Pflegeheimen und Krankenhäusern.
Russland
  • Die Regierung hat in Russland die Impfpflicht für bestimmte Ballungsgebiete beschlossen. Sie gilt demnach insbesondere im Großraum Moskau für alle, deren Arbeit mit dem Kontakt zu Menschen verbunden ist. Außerdem müssen Beschäftigte im Handel, im Verkehrswesen, im Dienstleistungs- und Gaststättengewerbe geimpft sein.
Kanada
  • In Kanada müssen die rund 300.000 Bundesbeamten einen aktuelles Impfzertifikat nachweisen. Bei Verstößen drohen ab Mitte November Entlassungen. Die Impfpflicht gilt bereits auch für alle Zug-, Flug- und Schiffsreisenden. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in Kanada sind geimpft, etwa die Hälfte hat die Booster-Impfung bekommen.
Ungarn
  • In Ungarn konzentriert sich die Impfpflicht nicht nur auf den Pflegesektor. Alle Unternehmer und Arbeitgeber können dort seit Ende Oktober von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Impfnachweis verlangen. Angestellte staatlicher Einrichtungen dürfen seit Jahresbeginn nur noch geimpft unterrichten. Impfverweigerer können für ein Jahr in unbezahlten Urlaub geschickt werden. Ab Juli könnte es dann auch eine Impfpflicht für das Pflegepersonal geben.
Slowenien
  • In Slowenien wurde eine Impfpflicht für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes eingeführt.
Kasachstan
  • Eine Impfpflicht oder obligatorische wöchentliche Tests gelten für alle, die in Gruppen von mindestens 20 Personen arbeiten.
Pakistan
  • In Pakistan haben nur Menschen Zutritt zu Ämtern, Restaurants, Einkaufszentren und Parks, wenn sie ein aktuelles Impfzertifikat vorzeigen können. Auf für Reisen in Zügen und Flugzeugen gilt die Impfpflicht. Beamte müssen schon seit Ende Juni vollständig geimpft sein.
Tadschikistan, Turkmenistan, Mikronesien, Panama, Ruanda, Simbabwe, Gambia
  • In den autoritär regierten Staaten Tadschikistan und Turkmenistan sowie in dem Pazifikstaat Mikronesien gilt seit Juli 2021 eine Impfpflicht für über 18-Jährige. In Panama gibt es seit dem 5. Januar eine Impfpflicht für Beamte, in Ruanda seit Jahresbeginn für Angestellte im öffentlichen Dienst. Auch in Simbabwe müssen sich alle Staatsbedienstete und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes geimpft sein, wenn sie ihren Job behalten wollen. Im westafrikanischen Gambia gilt eine Impfpflicht für Mitarbeiter der Tourismusbranche.