Corona: Inzidenz in Berlin steigt wieder sprunghaft, Bezirk Mitte bei 2286
Sieben Bezirke in der Hauptstadt haben die 1000er-Schwelle überschritten. Für ganz Berlin liegt die Inzidenz ebenfalls deutlich über 1000.

Die Corona-Inzidenz in Berlin ist erneut sprunghaft angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstagmorgen einen Wert von 1154,2. Am Vortag waren es noch 1055,1. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen pro 100 000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben. Am Donnerstag vor einer Woche lag sie noch bei 918,5. Derzeit ist die Inzidenz nur in Bremen höher.
Zwischen Mittwoch und Donnerstag wurden in der Hauptstadt laut RKI 11 450 neue Corona-Fälle registriert. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit nachweislich 426 884 Menschen infiziert. Ein weiterer Toter wurde seit Mittwoch im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Die offizielle Zahl der an oder mit Covid-19 gestorbenen Menschen seit Pandemiebeginn stieg somit auf 4073.
Mitte mit den meisten Neuinfektionen und der höchsten Inzidenz
Aus allen Bezirken wurden am Donnerstag neue Fälle gemeldet. Die meisten Neu-Infektionen meldet Mitte mit 3005, dahinter folgen Pankow (+1812) sowie Friedrichshain-Kreuzberg (+1167) und Spandau (+906). In den vergangenen Tagen hatte der Bezirk Marzahn-Hellersdorf aufgrund von technischen Problemen stets keine Daten übertragen.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegen mittlerweile sieben Bezirke über der 1000er-Marke: Neuer Hotspot ist Mitte mit 2286 (Vortag: 1797,2). Neukölln liegt mit 1621 dahinter.
Berlin: Lage auf den Intensivstationen unter Kontrolle
Trotz des erneut starken Anstiegs der Inzidenz und der gemeldeten Fallzahl bleibt die Lage auf den Intensivstationen weiter unter Kontrolle. 17,8 Prozent der Intensivbetten in Berlin waren laut dem aktuellen Lagebericht des Senats von Donnerstag mit Covid-19-Patienten belegt. Damit schwankt der Wert weiter unter der kritischen Marke von 20 Prozent. Vor einer Woche waren es 17,9.
Die Hospitalisierungsinzidenz stieg im Wochenvergleich indes weiter und lag am Donnerstag laut Lagebericht bei 13,4 und damit weiter im kritischen Bereich. Der Wert gibt an, wie viele von 100.000 Menschen binnen einer Woche wegen Corona ins Krankenhaus mussten. Vor einer Woche waren es noch 11,1.
Lauterbach rechnet mit hunderttausenden Fällen täglich
Auch im Rest Deutschlands steigt die Zahl der Coronavirus-Infektionen in atemberaubendem Tempo. Am Donnerstag meldete das RKI für die gesamte Bundesrepublik 133.536 neue Fälle binnen 24 Stunden; die Sieben-Tage-Inzidenz sprang von 584,4 am Vortag auf 638,8. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet den Höhepunkt der aktuellen Welle in rund vier Wochen mit mehreren hunderttausend Fällen täglich.
„Ich würde davon ausgehen, dass die Welle Mitte Februar ungefähr ihren Höhepunkt haben wird und dass wir dann auch tatsächlich mehrere hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müssen“, sagte Lauterbach am Mittwochabend im ZDF. Er forderte Menschen ohne Corona-Schutzimpfung zum Umdenken auf: „Jetzt ist der Zeitpunkt da, wo auch die Ungeimpften mal ihren Beitrag leisten müssen.“
