Corona: Nur 13.200 Novavax-Erstimpfungen in Deutschland

Der Protein-Impfstoff galt als Hoffnungsbringer und Alternative zu mRNA-Impfstoffen. Doch die Nachfrage aus der Bevölkerung ist gering.

Eine Krankenschwester zieht eine Novavax-Spritze auf (Symbolbild).
Eine Krankenschwester zieht eine Novavax-Spritze auf (Symbolbild).dpa/Matthias Balk

Knapp eine Woche nach Beginn der Impfungen mit dem neuen Novavax-Impfstoff sind in Deutschland bisher rund 13.200 Dosen des US-Herstellers als Erstimpfungen verabreicht worden. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (Stand Donnerstag) hervor. Insgesamt wurden in Deutschland laut RKI-Impfdashboard am Donnerstag rund 130.000 Impfungen mit verschiedenen Vakzinen verabreicht. Im Vergleich zur Vorwoche war das ein Minus von rund 27.000 Dosen.

Bei dem Novavax-Mittel Nuvaxovid handelt sich um einen Proteinimpfstoff – also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben. Erste Bundesländer hatten bereits am Wochenende den neuen Impfstoff verabreicht, weitere zogen im Laufe der Woche nach.

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Lauterbach: Einziger Weg ist die allgemeine Impfpflicht

Gesundheitsminister Karl Lauterbach erläuterte, dass das Präparat aktuell „nicht wirklich erfolgreich“ verimpft werden könne. „Wir versuchen das natürlich, wir kämpfen dafür“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend bei einer Online-Diskussion der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Mittlerweile sei aber auch eine „Verhetzung“ dieses Impfstoffes durch Impfgegner in sozialen Medien weit fortgeschritten, so dass er nicht wirklich platzierbar sei. Der einzige Weg, deutlich voranzukommen, sei eine allgemeine Impfpflicht.

Inzwischen haben laut RKI 75,5 Prozent der Menschen in Deutschland (mindestens 62,8 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bundesweit haben 57,3 Prozent (47,6 Millionen) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,4 Prozent (63,5 Millionen Menschen).

Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Das Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.