Corona: Potsdam ruft Großschadensereignis aus

Das Großschadensereignis ist die letzte Stufe unter der Erklärung des Katastrophenfalls. Damit will die Stadt Bettenkapazitäten in den Kliniken besser nutzen.

Die Innenstadt von Potsdam
Die Innenstadt von Potsdamdpa/Soeren Stache

Potsdam-Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat wegen einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 Corona-Ansteckungen und der angespannten Lage in den Krankenhäusern für das Stadtgebiet das Großschadensereignis „Massenanfall von Erkrankten“ ausgerufen. Der Entscheidung waren Beratungen mit Feuerwehr und Rettungsdiensten und dem Verwaltungsstab der Stadt vorausgegangen, wie die Stadt am Freitag mitteilte. „Die Lage hat sich auch in Potsdam in den letzten Tagen weiter zugespitzt“, erklärte Schubert. Noch sei die Situation nicht vergleichbar mit dem Süden Brandenburgs, wo Kliniken überlastet und die Zahl der Erkrankten hoch sei. Doch man werde nicht abwarten, bis die Entwicklung dahin gehe, so der SPD-Politiker.

Mit der Entscheidung könnten weitere Bettenkapazitäten in den Krankenhäusern genutzt werden, erläuterte der Fachbereichsleiter Feuerwehr, Ralf Krawinkel. Die ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes hätten erweiterte Kompetenzen und die Kräfte des Katastrophenschutzes würden unter einheitlicher Führung eingesetzt. Das Großschadensereignis ist die letzte Stufe unter der Erklärung des Katastrophenfalls.

Unterdessen weitet das Klinikum Ernst von Bergmann nach eigenen Angaben seine Behandlungskapazitäten für Covid-19-Patienten aus. Aktuell hält es 20 Intensivbetten mit Beatmungsplätzen für Patienten bereit, vier weitere Betten wurden in Betrieb genommen, wie das Klinikum am Freitag mitteilte. Darüber hinaus seien drei Covid-19-Normalstationen eingerichtet, auf denen insgesamt 56 Patienten versorgt werden. Vierzehn Betten wurden zusätzlich bereit gestellt.

Im Klinikum Ernst von Bergmann werden aktuell 67 Patienten mit Covid-19 behandelt (18.12.2020, 8 Uhr), sieben von ihnen werden invasiv beatmet.