Corona-Proteste: Elon Musk vergleicht Kanadas Premier mit Adolf Hitler
Der Tesla-Gründer Musk kritisiert Justin Trudeau wegen dessen harten Vorgehens gegen die Trucker-Proteste in Kanada.

Tesla-Gründer Elon Musk hat den kanadischen Premierminister Justin Trudeau mit Adolf Hitler vergleichen. Hintergrund ist das rigide Vorgehen Trudeaus gegen die Corona-Proteste von Lkw-Fahrern. Musk veröffentlichte am Donnerstag auf Twitter ein Bild von Adolf Hitler, das mit dem Text „Hört auf, mich mit Justin Trudeau zu vergleichen,“ versehen war. Der Eintrag wurde später wieder gelöscht.
Musk hatte zuvor bereits Unterstützung für die Trucker geäußert, die seit Wochen in der kanadischen Hauptstadt Ottawa und an mehreren Grenzübergängen in die USA aus Protest gegen Trudeaus Corona-Politik protestieren. Mit seinem Twitter-Eintrag reagierte Musk auf einen Bericht, wonach die kanadischen Behörden die Finanzinstitute aufgefordert haben, Kryptowährungstransaktionen zur Unterstützung der Demonstranten zu unterbinden. Am Montag hatte der Regierungschef sich auf Notstandsbefugnisse berufen, um gegen die Protestkonvois vorzugehen. Die Behörden erhalten damit mehr rechtliche Möglichkeiten, um Demonstranten zu verhaften, ihre Lastwagen zu beschlagnahmen und die Finanzierung der Proteste zu unterbinden.
Die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland hatte angekündigt, dass Banken und weitere Finanzdienstleister Konten ab sofort auch „ohne Gerichtsentscheidung“ einfrieren dürfen. Solange sie „im guten Glauben“ entsprechend den staatlichen Vorgaben handeln würden, müssten sie keine Klagen fürchten. Die kanadischen Bundesbehörden werden zudem befugt, relevante Daten mit den Banken zu teilen. Es gehe darum, „dem Geld zu folgen“ und die „Finanzierung der illegalen Proteste zu beenden“, sagte Freeland. Auch Crowdfunding und Cryptocurrencies werden in diesem Zusammenhang jetzt durch den „Crime and Terrorist Financing Act“ erfasst. Am Donnerstag bereitete die Polizei von Ottawa zudem die Räumung des Parlamentsviertels vor.
Die Aktionen der Lkw-Fahrer hatten aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten begonnen, die Mitte Januar von Kanada und den USA eingeführt worden war. Inzwischen richten sich die Demonstrationen aber allgemein gegen die Corona-Regeln und die Regierung von Premierminister Trudeau. In einer aktuellen IPSOS-Umfrage sagen knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent), der Trucker-Protest sei legitim. Er verdiene Sympathie. Bei den 18- bis 34-Jährigen lag die Zustimmung 61 Prozent.
Die Organisation American Jewish Committee kritisierte Musks Hitler-Vergleich unterdessen. Der Unternehmer habe „extrem schlechtes Urteilsvermögen“ bewiesen und müsse sich „sofort entschuldigen.“
