Corona-Test-Betrug: Angeklagter weist Vorwürfe zurück

ARCHIV - Eine Statue der Justitia steht mit Waage und Schwert in der Hand.
ARCHIV - Eine Statue der Justitia steht mit Waage und Schwert in der Hand.Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Berlin-Gegen einen ehemaligen Betreiber eines Corona-Testzentrums hat ein Prozess wegen Betrugsverdachts begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, bei der Abrechnung falsche Angaben gemacht und rund 50.000 Euro erschlichen zu haben. Der Angeklagte wies die Vorwürfe am Dienstag vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten zurück und reichte weitere Unterlagen ein. Er habe in dem Testzentrum mit verschiedenen Computern gearbeitet, erklärte der 28-Jährige. Die Daten habe er leider erst jetzt zusammengeführt. Die Abrechnungen seien korrekt gewesen.

Die Anklage gegen den 28-Jährigen lautet auf gewerbsmäßigen Betrug sowie versuchten gewerbsmäßigen Betrug im Zeitraum von Juni bis September 2021. Der damalige Betreiber eines Corona-Testzentrums in Berlin-Charlottenburg soll bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Tests sowie dabei eingesetzte Testkits abgerechnet haben, „obwohl er wusste, dass nur eine geringere Anzahl an Bürger-Schnelltests erbracht worden waren“, heißt es.

Zwei Fälle werden dem 28-Jährigen vorgeworfen. So habe er für Juni 2021 insgesamt 4363 Tests sowie eine entsprechende Anzahl von Testkits abgerechnet, jedoch seien in seinem Testzentrum in dem Monat lediglich 1556 Tests erfolgt. Ein Schaden in Höhe von knapp 50.000 Euro sei entstanden. Das Geld sei auf ein Konto seines Vaters geflossen. Im zweiten Fall habe er für die Monate Juli und August insgesamt rund 12.000 Tests geltend gemacht, obwohl nur etwa 2100 durchgeführt worden seien. Geld wurde nicht überwiesen.

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Der Angeklagte sagte, er habe das Testzentrum Anfang Juni 2021 eröffnet. „Als in jeder zweiten Straße ein Testzentrum entstand, habe ich einfach einen Antrag gestellt, ein Hygienekonzept und eine Skizze von dem Laden eingereicht“, schilderte er. Bis zu fünf Mitarbeiter habe er beschäftigt, alle hätten zuvor an einer Schulung beim Deutschen Roten Kreuz teilgenommen. Es sei zum Teil hektisch gewesen - „es kamen immer mehr Leute, wir kamen nicht mehr hinterher“.

Bis zu 18 Stunden am Tag habe er damals gearbeitet und es leider nicht täglich geschafft, die Daten von parallel eingesetzten Computern zusammenzuführen, erklärte der Angeklagte weiter. Er habe das Testzentrum bis Ende Mai dieses Jahres betrieben. Der Prozess wird am 12. Juli fortgesetzt.